Parkinson-Selbsthilfegruppe Bergheim feierte ihr 20jähriges
Gemeinsam Füreinander - Miteinander
Als Annette Aigner die Parkinson-Selbsthilfegruppe 2012 auf der Suche nach einem nachberuflichen Ehrenamt übernahm, hatte sie „keine Ahnung von der Krankheit.“ Als langjährige Mitarbeiterin der Telefonseelsorge kannte sie sich gut mit Gruppenleitung und Gesprächsführung aus – und rettete die eingeschworene Gemeinschaft von Betroffenen und Angehörigen mit ihrem Engagement vor dem Auseinanderbrechen. Unterstützung erhält die 74jährige Bergheimerin durch fünf weitere Vorstandskollegen sowie die Deutsche Parkinson Vereinigung, die Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen im Rhein-Erft-Kreis und das Selbsthilfebüro des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.
Mit der Krankheit umgehen und leben lernen
Am Montag, 4. Oktober 2021, feierte die Gruppe ihr 20jähriges Bestehen im Anton-Heinen-Haus in der Kirchstraße in Bergheim mit vielen Gästen. Dort treffen sich die rund 30 Mitglieder im Alter zwischen 60 und 80 Jahren jeden ersten Montag im Monat von 15 bis 17 Uhr – außer in den Ferien oder an Feiertagen. „Füreinander da sein und dem Gefühl von Isolation und Vereinsamung entgegenzuwirken“ ist ein wichtiger Bestandteil der zweistündigen Sitzungen, Vorträge und gemeinsame Aktivitäten der andere. Ärzte, Ergotherapeuten, Logopäden, Podologen oder andere Referenten werden zu den Treffen eingeladen und informieren aus ihren Fachbereichen. „Hierdurch lernen wir die unterschiedlichen Krankheitsbilder kennen und besser damit umzugehen“, so Annette Aigner.
Parkinson ist eine unheilbare neurologische Erkrankung verbunden mit Muskelsteifheit, Zittern und dem Verlust der aufrechten Körperhaltung. Die Bewegungen werden schwerer, der Körper ist nach vorn oder zur Seite geneigt, es kann zu Gleichgewichtsstörungen kommen. Neben den körperlichen Einschränkungen bauen auch die geistigen Fähigkeiten ab: Das Denken wird langsamer, die Betroffenen können sich schlechter auf neue Situationen einstellen, auch Depressionen, Schlafstörungen und Antriebslosigkeit zählen zu den typischen Symptomen. Medikamente können die Krankheit verzögern und die Beschwerden lindern, sind allerdings oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Wichtig sei, dass die Patienten möglichst lange aktiv bleiben. Sich in der Gruppe gegenseitig Mut machen und sich austauschen, miteinander trauern und sich freuen – das alles hilft, um ein möglichst selbstständiges, lebenswertes Leben zu führen.
Erster Kontakt: 0178/6987365
www.anton-heinen-haus.de
LeserReporter/in:Andrea Floß aus Bergheim |
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