Schützenfest in Zieverich
Grünröcke feierten ohne König
Bergheim-Zieverich - (mf/red) Zum großen Festzug der St. Pankratius Schützenbruderschaft
Zieverich hatte sich das Wetter zum Glück gehalten. Das war in den
vergangenen Jahren nicht immer so. Vor zwei Jahren musste der Zug
sogar wegen Starkregen abgesagt werden. Aber in diesem Jahr lief alles
wie am Schnürchen. Die befreundeten Nachbarvereine aus Paffendorf,
Thorr, Kenten und Bergheim begleiteten die Zievericher durch die
Straßen. Für den passenden Rhythmus sorgten Tambourkorps Bedburg und
Gleuel sowie die Musikvereine Herhalten und Blau-Weiss
Quadrath-Ichendorf. Nach dem großen Festzug wurden die Zievericher
wie immer von allen ins Festzelt begleitet und dort feierte man bei
Kaffee und Kuchen und anschließendem Dämmerschoppen weiter.
Schon am Freitagabend startete die Bruderschaft ihr diesjähriges
Schützenfest mit der Grün-Rock(t) Party.
Nach der Schützenmesse am Samstagabend fand wie immer ein kleiner
Festumzug zum Ehrenmal statt. Im Anschluss feierten die Schützen dann
ihren traditionellen Schützenball und die Live-Band
„Party-Express“ sorgte in gewohnter Manier dafür, dass ordentlich
das Tanzbein geschwungen wurde.
An diesem Abend startete dann auch die Ehrung langjähriger
Mitglieder. Drei Grünröcke feierten ihr 40-jähriges Jubiläum: Karl
Schmitz, Josef Nagel und Ludwig Nussbaum.
Auch in diesem Jahr blieb der Vogel aus Mangel an Bewerbern ganz. Die
Sankt Pankratius Schützenbruderschaft feierte ohne Majestäten. Davon
ließ sich der 150 Mitglieder starke Verein aber nicht die Laune
verderben.
„Wir haben alles versucht. Etwa neue Musik und ein anderer Ablauf.
Das hat nichts gebracht”, sagt Josef-Dieter Dieffendahl, ehemals
Geschäftsführer der Schützen. Viele aus der Generation, die das
Traditionsfest immer ausgerichtet haben, seien nicht mehr da. „Unser
Problem ist, dass sich die Jugend nicht mehr für den Verein
interessiert”, sagt Dieffendahl. Gerade mal vier Mitglieder umfasst
die Jungschützenabteilung der Zievericher Bruderschaft. Auch bei den
älteren Schützen sieht es nicht viel besser aus. 2015 wollten
Christoph Schlüssel und Dominique Wutkowski als Königspaar mit gutem
Beispiel vorangehen. Seitdem fand sich allerdings kein neuer Kandidat
für den Königstitel. Selbst im vergangenen Jahr stellten die beiden
noch inoffiziell das Königspaar.
Brudermeister Willi Wildschrey sieht den Grund für das abnehmende
Interesse an den Schützenvereinen auch regional bedingt. „In
Richtung Neuss wird das Schützentum viel stärker gelebt”.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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