Standort Niederaußem
Innovatives Forschungsprojekt abgeschlossen
Niederaußem Schauplatz wichtiger technologischer Fortschritte - Im
Innovationszentrum täglich eine Tonne Methanol produziert - Neun
Partner schließen EU-gefördertes Forschungsprojekt ab
Niederaußem. Nicht nur über Klimaschutz reden, sondern die
hierfür notwendigen Techniken bis zur Anwendungsreife zu entwickeln,
ist das Ziel der neun europäischen Partner im Projekt „MefCO 2 –
Methanol fuel from CO 2 “ (auf Deutsch „Methanol-Treibstoff aus CO
2 “).
In den kommenden Tagen wird der Betrieb der im RWE-Innovationszentrum
errichteten und weltweit einzigartigen Demonstrationsanlage
abgeschlossen.
Mit der MefCO 2 -Anlage in Niederaußem wird täglich bis zu einer
Tonne Methanol produziert. Die Zutaten: Rund anderthalb Tonnen CO 2 ,
das die CO 2 -Wäsche von RWE am Standort aus dem Rauchgas des
Kraftwerks Niederaußem abtrennt, und rund 200 Kilogramm Wasserstoff,
der mittels eines Elektrolyseurs mit rund einem Megawatt elektrischer
Leistung aus Wasser gewonnen wird. Der elektrische Strom für die
Demonstrationsanlage kam aus dem Kraftwerk; bei künftigen,
kommerziellen Anlagen soll er zunehmend mit regenerativen Quellen
erzeugt werden.
„Wir haben mit der MefCO 2 -Anlage den Weg zu einem Verfahren
aufgezeigt, das eine Alternative zur herkömmlichen Methanol-Synthese
aus Erdgas darstellen kann“, berichtet Prof. Dr. Reinhold Elsen,
Leiter Forschung und Entwicklung von RWE Power. „Es ermöglicht,
einerseits aus dem Rauchgas von Kraftwerken und Industrieanlagen
abgetrenntes CO 2 wieder zu verwerten und andererseits Strom aus
erneuerbaren Quellen chemisch langfristig zu speichern. So könnte das
Methanol bei einer ,Dunkelflaute‘ rückverstromt werden.“ Darüber
hinaus ist Methanol eines der wichtigsten Ausgangsprodukte in der
Chemie. Und mehr noch: Methanol dient heute schon als emissionsarmer
Treibstoff im Transportsektor. Die EU hat das internationale Projekt
MefCO 2 mit 8,6 Millionen Euro gefördert. Beteiligt waren das
spanische Unternehmen i-deals, der Anlagenbauer Mitsubishi Hitachi
Power Systems Europe, die Firma Carbon Recycling International aus
Island, die Universität Genua, die belgische Firma Hydrogenics, das
Staatliche Chemie-Institut Sloweniens, das Katalyse-Institut aus der
walisischen Hauptstadt Cardiff, die Universität Duisburg-Essen und
die RWE Power AG.
Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler sagte bei der Veranstaltung
in Niederaußem: „Wir brauchen technologische Alternativen wie MefCO
2, mit denen wir den Übergang von der Braunkohle in die Zeit danach
möglichst smart und verträglich gestalten können. Und mit denen wir
in Bergheim und in der Region gut aufgestellt bleiben für die
kommenden Entwicklungen.“
„Mit MefCO 2 sind wir dem großen Ziel einer emissionsarmen,
klimafreundlicheren Energiewelt in Europa ein Stück näher gekommen.
Deshalb ist der Förderbeitrag der Europäischen Union gut
investiert“, bilanzierte RWE Power-Vorstandsmitglied Dr. Lars Kulik
beim Projektabschluss in Niederaußem. Er dankte den beteiligen
Ingenieuren und Technikern aus ganz Europa für ihre Arbeit. „Ich
freue mich, dass die Fachwelt von heute die Grabenkämpfe zwischen
konventionell und regenerativ überwunden hat. Die Ingenieure von
heute vernetzen beide Welten und wollen so Europas Energiewende im
Interesse des Klimaschutzes langfristig zum Erfolg führen. Ich bin
stolz darauf, dass unser Standort Niederaußem Schauplatz dieser
technologischen Fortschritte ist.“ MefCO 2 ist Teil des
EU-Rahmenprogramms „Horizon 2020“ und ein SPIRE-Projekt. SPIRE
steht übersetzt für: Nachhaltige industrielle Verfahren durch
Rohstoff- und Energie-Effizienz“. Mit SPIRE-Projekten soll die
Entwicklung von Basistechnologien und von vorbildlichen Methoden für
großtechnische Produktions- und Wertschöpfungsketten vorangetrieben
werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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