Komödie im Dunkeln
Kameradschaftlicher Theaterverein begeisterte in Oberaußem

Trotz beleuchteter Bühne spielten die Mitglieder des Kameradschaftlichen Theatervereins so, als wäre es um sie herum dunkel. | Foto: Marco Führer
  • Trotz beleuchteter Bühne spielten die Mitglieder des Kameradschaftlichen Theatervereins so, als wäre es um sie herum dunkel.
  • Foto: Marco Führer
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Der Kameradschaftliche Theaterverein Oberaußem führte im Bürgerhaus
die „Komödie im Dunkeln” von Peter Schaffer auf. Regie führte
Gerhard Fehn.
Das Stück, das im London der 60er Jahre spielt, begeisterte das
Publikum mit einer ungewöhnlichen Idee: Ist es auf der Bühne hell,
ist es für die Schauspieler dunkel. Das sorgte für skurrile Bilder,
denn die Darsteller stolperten über Telefonkabel oder liefen mit
ausgestreckten Armen gegen die Wand – und das alles im Licht der
Scheinwerfer.
Die „Komödie im Dunkeln” handelt von Bildhauer Brindsley Miller
(Carsten Lesch) und seiner Verlobten Carol Melkett (Simone Wellens),
die in ihrer Wohnung von einem Stromausfall überrascht werden.
Schnell taucht dann mit Nachbarin Miss Furnival (Carmen Singelnstein)
der erste ungebetene Gast auf. Das plötzliche Dunkel kommt dem
mittellosen Künstler aber gar nicht ungelegen. Um dem Vater seiner
Verlobten, dem strengen Colonel Melkett (Olaf Reichstein), zu
imponieren, bediente sich Miller nämlich an den teuren Antiquitäten
seines reichen Nachbarn Harold Gorringe (Martin Herdieckerhoff). Alles
in der Hoffnung, dass dieser über das Wochenende verreist ist.
Gorringe kommt aber wider Erwarten früher aus dem Urlaub. So droht
alles aufzufliegen, würde Miller nicht Kerzen, Streichhölzer und
Feuerzeuge auspusten. Noch komplizierter wird es dann, als sich der
taube Kunstsammler George Godunov (Björn Wieczarkowiecz) ankündigt
und Millers Verflossene Clea (Sandra Rey) auftaucht. Ein Garant für
Lacher war auch der Hausmeister Hagen Vollmar, verkörpert von
Christoph Samson, der den Stromausfall zu beheben versucht. Dabei
versetzte sich der offensichtlich Betrunkene den ein oder anderen
Stromschlag.
„So zu spielen als säße man im Dunkeln, das ist eine echte
Herausforderung”, erklärt Cècile Kott, die sich in diesem Jahr um
das Bühnenbild kümmerte. Um Bewegungsabläufe wie das Stolpern und
Herumtorkeln im Dunkeln zu erlernen, haben die Darsteller sogar mit
einem Akrobaten geübt. Vor allem der Körpereinsatz sei ungewohnt
gewesen, sagt Kott. Denn fühlt sich ein Mensch unbeobachtet, verhält
er sich ganz anders. Er kratzt sich beispielsweise an unangebrachten
Stellen oder redet über Leute, von denen er nicht weiß, dass sie im
Raum sind. Das Erlernte konnten die Schauspieler auch praktisch
anwenden. Bei einer Probe fiel tatsächlich der Strom aus. „Keiner
wusste, ob das zum Theater gehört oder Realität ist”. Die
unfreiwillige Generalprobe half den Darstellern aber bei der
Aufführung. Auf der Bühne verhielten sie sich nämlich tatsächlich
so, als würden sie buchstäblich im Dunkeln tappen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.