Areal an der Beißelstraße
Kino oder Rewe? Diskussion neu entfacht

Die Diskussion um die Entwicklung des Areals am Parkplatz Beißelstraße ist mit dem Abschluss der Bodendenkmalarbeiten in diesem Gebiet wieder in Gang gekommen. | Foto: Hanno Kühn
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Bergheim - Mit Unverständnis reagiert die Werbe-und Interessengemeinschaft (WIG)
auf die wieder neu entfachte Diskussion um die Betreibung eines Kinos
am Standort Jobberath. Vor zwei Jahren hatte die Stadt Bergheim einen
Bebauungsplan für das Areal und von einem Münchener Architekturbüro
ein Konzept aufstellen lassen, das den Neubau eines Kinos
einschließt. Den möglichen Betreiber, der sich vor zwei Jahren für
das Projekt interessierte, gibt es allerdings nicht mehr. Thomas
Engelhard als Geschäftsführer der WIG wundert sich, warum die Stadt
Bergheim und einige Politiker das Projekt trotzdem noch verfolgen. Vor
zwei Jahren hatten Unternehmer die ehemalige Hit-Immobilie gekauft, um
dort einen Rewe-Markt einzurichten. Die Wünsche von Rewe nach
angemesssenen Parkmöglichkeiten wurden aber beschnitten. Über 2000
Unterschriften hatte die WIG daraufhin für das Rewe-Vorhaben
gesammelt und fragt sich jetzt, wieso man nicht auf Rewe zugeht, um
dem Bürgerwillen zu entsprechen, statt ein Kinoprojekt
voranzutreiben, für das es noch nicht einmal einen Betreiber gibt.
Für den Einzelhandel und die Gastronomie sei ein Rewe-Markt
überlebenswichtig, damit wieder Frequenz in den mittleren und unteren
Teil der Fußgängerzone komme, meint Petra Beging, Vorsitzende der
WIG. Das ehemalige Konzept der Bergheimer Waage ginge nicht mehr auf,
da die Waage sich nur noch in Richtung Bahnhof bewege. Im unteren Teil
der Fußgängerzone gebe es sehr viele Altenwohnungen und Menschen,
die sich freuen würden, wenn Rewe kommt.
Für Bernhard Abel von der WIG wird der Bau eines Kinos in Zukunft
für die Stadt Bergheim ein kommunales Zuschussgeschäft, denn nur
noch für die ganz großen Städte würden sich Kinos wegen der vielen
Streaming-Dienste noch lohnen.
Michael Robens als Leiter des Bürgemeisterbüros bestätigte, dass
das Kino-Projekt im jüngsten Ausschuss vorgestellt wurde, verneinte
aber, dass die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt das Architektenbüro
beauftragt hätte. Mit der zuständigen Architektin, die auch bereit
wäre, einen Investor zu suchen, habe man schon seit zwei Jahren in
losem Kontakt gestanden.
Dass die Diskussion um die Fläche an der Beißelstraße, einem im
übrigen städtischen Grundstück, wieder in Gang gekommen sei, sei
wohl dem Umstand geschuldet, dass die Bodendenkmalarbeiten an dieser
Stelle abgeschlossen seien und damit jetzt der Startschuss für eine
erneute Herangehensweise erfolgt sei. Der dafür zuständige Ausschuss
habe sich darauf geeinigt, jetzt die WIG einzuladen, um die Argumente
des Einzelhandels zu hören. Auch den Verein HDF Kino wolle man noch
kontaktieren. Darüber hinaus seien Gespräche mit Rewe Richrath in
Vorbereitung.   

Redakteur/in:

Hanno Kühn aus Elsdorf

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