Wie zur Kaiserzeit
Kreisfeuerwehrtag in Quadrath-Ichendorf

Beim Kreisfeuerwehrtag setzte die Löschgruppe Quadrath-Ichendorf auf Muskelkraft statt auf  moderne Technik: Eifrig mussten die historisch-uniformierten Brandbekämpfer pumpen, um das Wasser durch den Schlauch zu pressen.   | Foto: Marco Führer
  • Beim Kreisfeuerwehrtag setzte die Löschgruppe Quadrath-Ichendorf auf Muskelkraft statt auf  moderne Technik: Eifrig mussten die historisch-uniformierten Brandbekämpfer pumpen, um das Wasser durch den Schlauch zu pressen.  
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Wie auf einer kleinen Zeitreise fühlten sich die Löschgruppen der
Einheiten des Rhein-Erft-Kreises. Die Löschgruppe Quadrath-Ichendorf
führte beim Kreisfeuerwehrtag eine historische Löschübung mit einer
Handspritze durch.

Bergheim-Quadrath-Ichendorf. Mit klingelnden Glocken und dem
Heulen des Horns marschierten die Feuerwehrleute um das Bürgerhaus.
„Früher hatte jede Stadt und jedes Dorf eigene Uniformen. Es gab
nichts Einheitliches”, erklärte Peter Keuthmann. Der
Stadtbrandinspektor trägt wie seine Begleiter einen bronzenen Helm
und eine blaue Uniform wie zu Zeiten des Kaiserreichs. Ursprünglich
sollte ein Pferd den Karren ziehen, das sei aber leider kurzfristig
erkrankt. Wie ihre historischen Vorbilder mussten also auch die
Quadrath-Ichendorfer improvisieren und zogen kurzerhand die
Handspritze selbst.
Zunächst wirkt alles ein wenig unkoordiniert, als sich fünf Mann um
die Pumpe sammeln und mit Muskelkraft das Wasser durch den Schlauch
pressen. Hinzu kam, dass dieser undicht zu sein schien und die
Feuerwehrleute schnell mit den Füßen im Wasser standen. Das sei aber
alles eingeplant, wollten die Brandbekämpfer bei ihrer historischen
Übung doch zeigen, wie schnell sie den Schlauch austauschen können.
Danach hieß es erneut „Wasser marsch!”. #

„Das Gerät ist noch voll einsatzfähig”, sagte Keuthmann über
die Handspritze, die immerhin aus dem Jahr 1903 stammt und
tatsächlich in Quadrath-Ichendorf im Einsatz war. Bei einer Übung
erreichte der Wasserstrahl eine Höhe von 15 Metern. Theoretisch
wären auch mehr möglich. Diese Höhe war aber im damaligen
Quadrath-Ichendorf völlig ausreichend, denn auf dem Land waren die
Häuser meist nur ein- oder zweistöckig. Das mit Muskelkraft
betriebene Gerät erzeugt einen Wasserstrahl, der einen Druck von
geschätzten vier Bar hat – bei modernen Löschfahrzeugen sind es
etwa 15.
In anderer Hinsicht muss sich die Handspritze vor der heutigen Technik
aber nicht verstecken. Sie fasst 500 Liter Wasser, kleinere
Löschfahrzeuge bringen es mit einem Fassungsvermögen von 1.000
Litern nur auf doppelt so viel. Das konnten die historischen
Feuerwehrleute aber leicht ausgleichen. Ertönte das Signal der
Feuerwehr, eilten die Bürger mit Eimern heran und füllten den Tank
der Handspritze auf.
Neben der historischen Löschübung stand für die 80 Löschgruppen
auch die Leistungsabnahme auf dem Programm. In kleinen Teams mussten
die Feuerwehrleute Übungen zur Brandbekämpfung mit C-Rohren
absolvieren. Außerdem zählte zur Leistungsabnahme technische
Hilfeleistung wie die Rettung von bei einem Unfall eingeklemmten
Personen und ein Staffellauf mit Hindernissen. Die Einheit
Quadrath-Ichendorf präsentierte zudem verschiedene Feuerwehrfahrzeuge
aus dem Stadtgebiet.

 

- Marco Führer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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