Hans-Jürgen Knabben: Wir hoffen sehr, dass wir weitermachen können
Leselernhelfer-Projekt liegt auf Eis
Es war alles bereits geplant, doch Corona machte jetzt auch den Lesementoren in Bergheim einen Strich durch die Rechnung. Der für den 3. November organisierte Workshop zur Online-Qualifizierung der mittlerweile 60 aktiven Lernhelfer konnte aufgrund der neuen Schutzverordnung leider nicht stattfinden. Unter dem Motto „Digitaler Treffpunkt der Generationen“ sollten die Teilnehmer lernen, Tablets in ihre Arbeit einzubinden – in Zeiten des Homeschoolings und Online-Lernens ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft.
Besonders traurig darüber ist Hans-Jürgen-Knabben, der das generationenübergreifende Projekt vor rund einem Jahr in die Kreisstadt geholt und erfolgreich aufgebaut hat. Nach den Herbstferien wäre auch noch die Schule „Am Schwarzwasser“ in Ahe dazukommen – damit wären 11 von 12 Bergheimer Grundschulen dabei. Das Besondere an dem Förderkonzept ist die 1:1-Betreuung – jeder Mentor ist für genau einen Schüler oder eine Schülerin zuständig und unterstützt ihn oder sie ein Jahr lang beim Lesenlernen. Und genau darin liegt das Problem: Denn die meisten Betreuer sind Senioren und gehören damit zur Risikogruppe. Dazu kommt, dass die Schulen wegen der steigenden Infektionszahlen auf nicht absehbare Zeit dicht machen und keine Ehrenamtler von Außen mehr in die Klassen lassen.
Doch Hans-Jürgen Knabben gibt nicht auf. Die meisten seiner Mentoren wollen weitermachen und stehen hinter seinem extra entwickelten Hygienekonzept: Jedes Buch und jede Zeitung soll es demnach in doppelter Ausführung geben, so dass Mentor und Schützling beim Lernen ausreichend Abstand halten können. Masken sollen selbstverständlich auch zum Schutz getragen werden. Gelernt wird ohnehin nicht in einer großen Gruppe, sondern als festes Zweierteam. „Wir hoffen so sehr, dass wir das Mentorprojekt fortsetzen können, die Kinder brauchen uns.“ Der Workshop soll wenn möglich im Januar nachgeholt werden.
LeserReporter/in:Andrea Floß aus Bergheim |
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