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Lokale Allianz Bergheim plant Aktion zum Welt-Alzheimertag
Menschen mit Demenz leiden unter Corona-Lockdown

Erstes Treffen seit Corona-Lockdown: Die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in Bergheim plant gemeinsame Aktionen.  | Foto: Andrea Floß
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  • Erstes Treffen seit Corona-Lockdown: Die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in Bergheim plant gemeinsame Aktionen.
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Während Bergheim sich langsam wieder locker macht, sind die Alten- und Pflegeheime im Kreis noch weit entfernt von einem gewohnten Alltag. Wegen des Infektionsschutzes gilt der Lockdown in den Einrichtungen noch mindestens bis Ende Oktober. Zwar sind tägliche Besuche seit dem 1. Juli 2020 wieder erlaubt, allerdings nur unter strikter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Beliebte Beschäftigungsangebote wie gemeinsames Singen, Tanznachmittage oder Demenz-Cafés sind noch immer in weiter Ferne. „Viele unserer älteren Bewohner leiden sehr unter Einsamkeit und Langeweile, sie fühlen sich verlassen und verstehen gar nicht, warum sie in ihren Freiheiten so sehr einschränkt sind“, berichtet Renate Schander, Einrichtungsleiterin des DRK-Alten- und Pflegeheims Bergheim.

Im Maria-Hilf-Krankenhaus ruhen die Kurse zur familialen Pflege seit Monaten. Auch Anni Wilbertz, Vorsitzende der Bergheimer Alzheimer Gesellschaft, vermisst die bewährten Hilfs- und Entlastungsangebote, wie etwa die Demenz-Cafés und den Angehörigengesprächskreis, sehr. Die Beratungen finden momentan telefonisch unter Tel.: 02271-5829326 oder per E-Mail alzheimer-bergheim@outlook.de statt. „Die Nachfrage steigt.“

„Wir müssen reden“ - Motto trifft den Punkt

Die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim ist angetreten, die Situation von Betroffenen und Angehörigen zu verbessern – in Zeiten der Pandemie eine echte Herausforderung. Das erste Netzwerktreffen seit über einem halben Jahr fand am Freitag, 31. Juli 2020, unter dem Dach der Stadtbibliothek statt. Mit einer gemeinsamen Aktion zum Weltalzheimertag wollen sich die Netzwerkpartner nun zurückmelden und den Blick auf die Sorgen und Nöte Demenzkranker und ihrer Familien lenken. „Wir müssen reden“ ist das diesjährige bundesweite Motto, das auch für die geplante Veranstaltung in der Medio-Lounge passt.

„Wir sprechen immer nur über die Betroffenen, nie mit ihnen“, erklärt Christa Wolf, eine der Preisträgerinnen des Geschichten-Wettbewerbs der Lokalen Allianz. Ursprünglich sollten die Gewinner Ende März bei einer öffentlichen Lesung während der Demenz-Woche im Rhein-Erft-Kreis geehrt werden. Da dieser Termin Ende März jedoch bereits dem Virus zum Opfer fiel, soll dieser jetzt am 21. September unter Corona-Bedingungen im kleinen Kreis ohne Publikum nachgeholt werden. Zu Wort kommen sollen dabei auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Bergheimer Pflegeeinrichtungen sowie Bewohner. Das Seniorenportal Bergheim überträgt die Veranstaltung im Livestream ab 15 Uhr.

Angebote für Menschen mit Demenz und Angehörige

Auch weitere Projekte der Lokalen Demenz-Allianz wurden wieder aufgenommen: So steht beispielsweise das Konzept für einen „Erinnerungskoffer“ für Menschen mit Migrationshintergrund, der demnächst zur Ausleihe in der Stadtbibliothek zur Verfügung steht. Die Materialsammlung kann von pflegenden Angehörigen oder Einrichtungen für Beschäftigungsangebote und Gesprächsanstöße genutzt werden. In Planung sind auch Schulungen für Demenz-Lesepaten sowie eine Kooperation mit einer Tanzschule. „Zu Hause leben – zu Hause bleiben“ heißt eine Fachtagung zum Thema Wohnberatung, zu dem der Rhein-Erft-Kreis am 17. August von 08:30 Uhr bis 13 Uhr in den Rittersaal von Schloss Bedburg lädt. Eine Anmeldung ist erforderlich unter pflege@rhein-erft-kreis.de oder Telefon 02271/ 83-15173. Auch der Termin des nächsten Benefiz-Hundespaziergangs steht schon fest: Am 2. Mai 2021 laden die Tierfreunde Rhein-Erft wieder Menschen mit und ohne Demenz sowie ihre Vierbeiner ein.

LeserReporter/in:

Andrea Floß aus Bergheim

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