Jugendfilmpreis
Mit Filmen die Unterschiede betonen
Bergheim - (mf) Halbtotale: Das Schulgebäude der Gesamtschule Elsdorf von innen.
Zwei Jugendliche flüchten vor ihren schwarz gekleideten
Schulkameraden. Die beiden sind anders - der Junge hat eine
Tätowierung am Hals, das Mädchen grüne Haare. Alleine sind sie aber
nicht. Unter ihrer schwarzen Uniform tragen die meisten bunte
Kleidung, trauen sich aber nicht, sie zu präsentieren.
Der Kurzfilm „More than black” von Schülern der Gesamtschule
Elsdorf war einer von zehn Beiträgen, die im Medio gezeigt wurden.
Unter dem Motto „Irgendwie anders” befassten sich die Kinder und
Jugendlichen beim Filmwettbewerb „Klappe auf!“ der mobilen
Jugendarbeit mit Diskriminierung und Ausgrenzung.
In Einzel- und Gruppenarbeiten gingen die Teilnehmer das Thema an,
vier Schulen aus dem Kreis beteiligten sich. Die mobile Jugendarbeit
bot zudem mehrere Workshops an, in denen Medienpädagogen die Kinder
und Jugendlichen betreuten. Beim Premierenabend im Medio bewertete die
Jury in zwei Kategorien: Amateur und Semiprofessionell. In der
Kategorie Semiprofessionell holte der Film „Demaskiert“ einer
gemischten Workshopgruppe den ersten Platz. Darin bereut ein
Jugendlicher, der andere schikaniert, seine Taten und weist auf die
Gefahren von Mobbing hin. Den Film „Nachsitzer“, ebenfalls aus der
Kategorie Semiprofessionell, wählte das Publikum zum besten Werk.
Doch auch die Filme der Amateure konnten sich sehen lassen. Der erste
Platz in dieser Kategorie ging an die Bergheimer Erich-Kästner-Schule
und ihren Beitrag „Wir sind irgendwie anders und das ist auch gut
so”, der von zwei fremdsprachigen Schülern handelte. Für den
Wettbewerb opferten die angehenden Filmemacher ein Wochenende, Sommer-
und Herbstferien.
Die Brüder Peter und Leon Koch, die an „Demaskiert“ beteiligt
waren, investierten die Zeit aber gerne in das Filmprojekt. „Zuerst
haben wir Übungen zu Selbstbewusstsein gemacht, Grimassen schneiden
zum Beispiel. Darauf hatte ich wenig Lust”, sagt Peter über einen
Schauspielworkshop. „Aber dann haben wir viel mit Improvisation
gemacht. Das fand ich sehr spannend”. Bruder Leon lobte vor allem
die Freiheiten, die die Teilnehmer hatten. „Mir gefiel es gut, dass
wir alles selbst machen durften”, sagt Leon. Dazu zählte auch der
Umgang mit Stativ, Richtmikrofon und Kamera – Equipment, wie es auch
die Profis nutzen. Der zweite „Klappe auf!“-Wettbewerb erlangte
Bekanntheit weit über die Grenzen des Kreises hinaus. Eine Einsendung
kam aus Hamburg, eine aus Dieburg bei Darmstadt. Die Dieburgerin Tanja
Hurle belegte mit ihrem Film „Marvin und Lena” sogar den zweiten
Platz in der Kategorie Amateur.
Mehr Teilnehmer von außerhalb, so Stefan Gieseking von der mobilen
Jugendarbeit, sollen beim nächsten Mal vertreten sein. „Wir haben
uns bisher mit unserem Wettbewerb sehr auf Bergheim konzentriert. Aber
wir überlegen uns jetzt, ob wir nicht auch überregional mehr
Öffentlichkeitsarbeit betreiben wollen“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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