Ausstellung im Schloss Paffendorf
Mit Panoramen um die ganze Welt
Zwei gemeinsame Leidenschaften teilt das Ehepaar Carstensen: das
Reisen und die Fotografie. Seit Mitte der 1980er entstand so eine
beeindruckende Sammlung von Fotografien moderner und historischer
Architektur, von barocken Palästen, hölzernen Mühlen und steinernen
Monumenten. Auf Schloss Paffendorf haben die Kerpener Fotografen eine
Auswahl ihrer Panoramen gezeigt.
Bergheim-Paffendorf (mf). 46 Bilder stellten Else und Sven Carstensen
in der Galerie des Schlosses aus. Sie zeigen unter anderem das
Regierungsviertel in Berlin, den indischen Palast der Winde und das
malerische Dorf Burano. Ein Panorama zieren zwei Mühlen im
rumänischen Sibiu. Ein anderes zeigt den Blick auf die Metropole
Istanbul vom Galataturm aus. Auf ihren Bildern haben die Fotografen
Orte wie die Ruinenstadt Palmyra und den Pottery Square in Bhaktapur
festgehalten – Orte, die es so wie auf den Bildern nicht mehr gibt.
„Das Tolle an Panoramen ist, dass man nachher beim Betrachten der
Fotos Details entdeckt, die bei der Aufnahme nicht aufgefallen
sind”, erläutert Else Carstensen. Manchmal entstehen diese Details
auch erst beim Zusammenfügen der einzelnen Bilder: Auf dem
Bhaktapur-Panorama ist die gleiche Frau zwei Mal zu sehen, durch die
rumänische Kirchenburg Weisskirch laufen zwei identische Hunde.
„Menschen und Tiere bewegen sich natürlich. Dann kann es passieren,
dass sie auf mehreren Bildern zu sehen sind”, sagt Sven Carstensen.
Weil die Panoramen aus Einzelbildern bestehen, sind Lebewesen dann
doppelt abgebildet. Die Carstensens lassen die Panoramen trotzdem wie
sie sind, Wert legen sie auf Authentizität. Bearbeitet werden die
Fotos deshalb kaum. „Wir führen nur minimale Korrekturen durch, zum
Beispiel an Helligkeit und Kontrast.“ Für Sven Carstensen macht vor
allem die realitätsnahe Darstellung den Reiz von Panoramen aus.
„Das Bildformat entspricht mehr der Wahrnehmung des menschlichen
Auges.“ Damit sind sie für das Fotografenpaar besonders gut
geeignet. Denn sie reisen nicht, um zu fotografieren. „Bei uns steht
das Reisen im Vordergrund. Und besonders schöne und seltene Momente
wollen wir dann einfangen.“ Dazu zählt zum Beispiel der Markusplatz
in Venedig. Normalerweise tummeln sich tausende Touristen zwischen
Markuskirche und Prokuratien. Die Carstensens haben ein fast
menschenleeren Platz fotografiert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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