Anwohner wehrten sich erfolgreich gegen Projekt der eg-bm
Nachbarschaftsgarten am Fuchsweg
Quadrath-Ichendorf -Die Anwohner des Fuchsweges in Quadrath-Ichendorf waren vollkommen überrascht, als sie 3 Tage vor einer Informationsveranstaltung (18.10.2018) von der Entwicklungsgesellschaft Bergheim (eg-bm) erfuhren, dass vor ihren Fenstern ein sogenannter Nachbarschaftsgarten entstehen soll. Auf einer weiteren, zur Wohnanlage zählenden Fläche war ein „Sinnesgarten“ geplant. Als Reaktion wurde von einigen Anwohnern ein Flugblatt mit Fragen entworfen und an alle Anwohner verteilt. Auch ein von Anwohnern unterzeichnetes Schreiben, aus dem klar ein Widerspruch zu entnehmen war, wurde der eg-bm zugestellt, ohne dass eine Eingangsbestätigung erfolgte.
Am 18.10.2018 konnten weder Herr Wündrich (beauftragter Landschaftsarchitekt) noch Mitarbeiter der eg-bm die Anwohner vom Sinn als auch den Vorteilen dieses Projektes überzeugen. So wurde ein weiteres Treffen für den 05.11.2018 im Stadtteilladen von Quadrath-Ichendorf vereinbart.
Bei diesem Termin war der schriftliche Einspruch bei der eg-bm nicht bekannt. So mussten die Argumente erneut vorgetragen werden. In dieser Runde gab es nur eine Pro-Stimme, alle anderen anwesenden Anwohner lehnten das Projekt nach wie vor ab. Eines der Hauptargumente war, dass die Pflege dieser Anlagen langfristig auf die Anwohner übertragen werden sollte. Die Kosten oder auch den Aufwand waren die Anwohner nicht bereit zu tragen. Als neue Strategie versuchte man nun, die Anwohner einzubinden, indem sie aufgefordert wurden, Vorschläge zu machen.
Bei der eg-bm kam also nicht an, dass dieses Vorhaben an diesem Ort keine Unterstützung finden wird. Man hoffte auf den Bestand der Aussage, „dass gegen den Willen der Anwohner das Projekt nicht durchgezogen werde“.
Leider wurde auch seitens der eg-bm kein Sitzungsprotokoll veröffentlicht, obwohl eines existiert. Herr Schnorrenberg sprach lediglich von einem „internen Vermerk … welcher nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen ist“. Seltsam, da zu anderen Projekten entsprechende Protokolle öffentlich einsehbar sind. Ein offener Umgang mit Bürgern, insbes. betroffenen Anwohnern sieht anders aus!
Wenn man das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept für den Stadtteil Quadrath-Ichendorf“ ab Seite 60 liest, erhält man den Eindruck, dass die Wohnanlage am Fuchsweg eine vernachlässigte Wohngegend ist, die dringend einer städtebaulichen Maßnahme bedarf. In der Realität ist es wohl eher so, dass die Anwohner den Eindruck haben, dass die Stadt Bergheim die Pflege städtischer Flächen vernachlässigt hat, um diesen Eindruck zu verstärken.
Anlass genug, um in der 33. Sitzung des Ausschusses für Planung und Umwelt der Stadt Bergheim am 13.12.2018 diese Studie bezüglich des Inhaltes, der Wirkung und der Kosten zu hinterfragen. Der Vorsitzende erklärte den Ausschuss für nicht zuständig, sagte aber eine fachgerechte Weiterleitung zu. Eine Antwort hierzu steht noch aus.
Es stand zu befürchten, dass die Stadt sich mit diesem Projekt aus der Verantwortung ziehen wollte und die Grünflächenpflege – in welcher Art auch immer sie auszuführen sein wird – den Anwohnern übertragen werden sollte.
In einem weiteren, ausführlichen Schreiben hatten die Anwohner die eg bm am 03.12.2018 erneut aufgefordert, von diesem Projekt Abstand zu nehmen.
Am 17.12.2018 erhielt der Vertreter der Anwohner die offizielle Mitteilung der eg bm, dass man „von einer Umsetzung … absehen wird“.
Damit zeigte sich, dass ein Engagement einzelner Betroffener zum Erfolg führen kann. Als Nebeneffekt wurde mitgenommen, dass zumindest die an der Aktion beteiligten Anwohner künftig Projekte in Quadrath-Ichendorf aufmerksam verfolgen werden.
LeserReporter/in:Norbert Köhler aus Bergheim |
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