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Ehrenamtler zur Unterstützung von Menschen mit Demenz geschult
Paules Lesepaten sind "Mit Hätz un Siel" dabei

Die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Hülsewig (rechts) und Referentin Martina Romeike (links) vom Kölner Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz übergaben den ersten der insgesamt zehn neuen Lesepaten in Bergheim ihr Nachbarschaftshilfe-Zertifikat.  | Foto: Andrea Floß
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  • Die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Hülsewig (rechts) und Referentin Martina Romeike (links) vom Kölner Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz übergaben den ersten der insgesamt zehn neuen Lesepaten in Bergheim ihr Nachbarschaftshilfe-Zertifikat.
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Paule Pinguin, das Maskottchen der Stadtbibliothek Bergheim, hat Zuwachs bekommen: Zehn neue Lesepatinnen und Lesepaten haben sich in einer Schulung eigens darauf vorbereitet, Menschen mit Demenz vorzulesen und schöne Stunden zu schenken. Auf den Weg gebracht haben dieses in NRW bisher einzigartige Projekt die Stadtbibliothek und die Alzheimer Gesellschaft Bergheim in Kooperation mit dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Köln und das südliche Rheinland. „Der Umgang mit demenziell veränderten Menschen, ihren Einschränkungen, aber auch ihren besonderen Ressourcen, braucht Kenntnisse über die Krankheit und fachliche Begleitung“, hob die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Hülseweg bei der Zertifikatsübergabe in der MedioLounge hervor – das sei durch die Zusammenarbeit mit dem Regionalbüro perfekt gelungen. Für „Hätz und Siel“ sorgten dabei die Musiker Uwe Ulbrich und Martin Michalski mit ihrem kleinen Mitsingkonzert sowie Moderatorin Christa Wolf.

Fit im Vorlesen und in Nachbarschaftshilfe

Viele in Senioreneinrichtungen ehrenamtlich Tätigen stellen in der Praxis fest, dass Vorlesen im klassischen Sinne hier oft gar nicht oder nur unter bestimmten Voraussetzungen gelingt. Die Konzentrationsspanne mancher Zuhörenden ist sehr kurz und viele können sich nicht mehr in der Handlung oder Sprache einer Geschichte orientieren. „Genau hinsehen“ – so das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertags am 21. September – heißt, das Buch auch mal wegzustellen, wenn es die Situation erfordert, und stattdessen etwas anderes zusammen zu machen: Leichtes Gedächtnistraining, Sprichwörter finden, zusammen singen, kleine Geschichten, Märchen oder Witze zu erzählen – das hilft Demenz-Patienten, die Krankheit einmal zu vergessen, und gibt pflegenden Angehörigen wertvolle Zeit für sich.

Worauf es beim Vorlesen ankommt, brachte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Bühnenprofi Wolfgang Rosen bei – coronabedingt war dies nur online möglich. Auch der zweite Teil der Qualifizierung „Fit in Nachbarschaftshilfe“ musste größtenteils von zu Hause aus am Computer erledigt werden – das Regionalbüro hatte das praxiserprobte Selbstlern-Konzept für die Demenz-Lesepaten eigens angepasst. „Kommunikation und Zwischenmenschliches nur am Bildschirm zu lernen ist eine Hürde, aber auch wenn es mal Probleme mit der Technik gab, haben Sie nie aufgegeben“, lobte Referentin Martina Romeike das Engagement ihrer Schülerinnen und Schüler, die sich zum Kurs-Abschluss der in der Stadtbibliothek am Vormittag zum ersten Mal „in echt“ begegnet waren. „Ich freue mich auf unsere Aufgabe und den Erfahrungsausstausch mit anderen“, fasste die frischbebackene Lesepatin Monika Frankfurter die Ergebnisse des Präsenztages zusammen.

Demenziell Erkrankte seien im Alltag einer Stadtbibliothek eigentlich eine Ausnahme, so Elisabeth Hülsewig. „Dank der Lokalen Allianz in der Kreisstadt Bergheim ist es gelungen, das vielfältige Angebot so auszuweiten, dass auch Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen dieses ganz selbstverständlich nutzen können und hier einen Ort haben, an dem sie immer willkommen sind.“

Wer Interesse am ehrenamtlichen Einsatz eines Demenz-Lesepaten hat, kann sich bei der Alzheimer Gesellschaft Bergheim melden: Telefon 0 22 71 / 5829326; alzheimer-bergheim@outlook.de

www.alzheimer-bergheim.de
www.stadtbibliothek.bergheim.de

LeserReporter/in:

Andrea Floß aus Bergheim

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