Mitarbeiter des Ordnungsamtes Bergheim
Schmiergeldvorwurf wegen Corona-Tests
Bergheim/Kerpen (zi). Gegen zwei Mitarbeitende des Ordnungsamtes der Kreisstadt Bergheim wird wegen des Verdachts der Korruption ermittelt. Sie sollen während der Corona-Pandemie Bestechungsgeld angenommen haben, damit ein bestimmtes Unternehmen den Auftrag erhielt, Corona-Tests bei Geflüchteten durchführen zu können, die in Bergheim untergebracht waren.
Die Polizei hatte vor einem Jahr eine große Razzia durchgeführt, bei der unter anderem ein 39-Jähriger aus Kerpen festgenommen wurde. Ihm wird zurzeit in Köln der Prozess gemacht, weil ihm ein groß angelegter Betrug mit Corona-Testzentren vorgeworfen wird. Dabei sollen über einen Zeitraum von fast zwei Jahren bei der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung falsche Abrechnungen eingereicht und so ein Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro verursacht worden sein. Bei dem Beschuldigten, der etliche Corona-Testzentren betrieben haben soll, wurden im Mai letzten Jahres unter anderem mehrere teure Autos beschlagnahmt, darunter ein Ferrari und ein Lamborghini.
Bericht über die Razzia vom 10. Mai 2023
Der Kerpener hat in dem gegen ihn laufenden Prozess vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt, dass er zwei Beschäftigte des Bergheimer Ordnungsamtes mit Bargeld bestochen habe, um bei der Auftragsvergabe bevorzugt zu werden.
„Es war eine böse Überraschung, als vor einigen Wochen der Durchsuchungsbeschluss für die beiden Mitarbeitenden in unserem Hause einging“, erklärte Bürgermeister Volker Mießeler. Die Vorgänge reichen in das Jahr 2022 zurück, als auch die Kreisstadt zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine unterbringen musste. „Solange die Untersuchungsverfahren nicht abgeschlossen sind, gilt für uns die Unschuldsvermutung. Dennoch haben wir frühzeitig geeignete organisatorische Maßnahmen ergriffen. Sollte das strafrechtliche Verfahren gegen die Mitarbeitenden ausgehen, werden entsprechende arbeitsrechtliche Schritte folgen“, kündigte Mießeler an.
Redakteur/in:Georg Zingsheim aus Kerpen |
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