Stippvisite in Niederaußem
Sigmar Gabriel dankte den Bergleuten

Sigmar Gabriel und Guido van den Berg (r.) machen sich für ein Forschungszentrum in Niederaußem stark.  | Foto: Markus Clemens
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Bergheim-Niederaußem -  Bundesminister für Wirtschaft und Energie, war zu Gast im Kraftwerk
Niederaußem. Zusammen mit einer Gruppe von SPD-Politikern aus der
Region informierte er sich besonders über den Teststand über die
Herstellung von Synthesegas und anderer chemischer Produkte aus
Braunkohle. „Das ist eine klasse Idee“, lobte der Minister das
Projekt. Mehr noch allerdings lag ihm offenbar die Stimmung in der
Belegschaft am Herzen. „Natürlich haben wir auch über die Sorgen
der Mitarbeiter gesprochen“, betonte er gegenüber dem
Betriebsratsvorsitzenden Rüdiger Neil und dem IGBCE-Bezirkssekretär
Frank Löllgen.
Im Rahmen einer Pressekonferenz nannte er das Jahr 2030 als den
richtigen Zeitpunkt, um über die weitere Zukunft der Braunkohle
nachzudenken. An einem Wettkampf über den frühest möglichen
Ausstieg der aus der Braunkohle wolle er sich nicht beteiligen.
„Unmöglich“ sei ein gleichzeitiges Ende der Braunkohle und der
Atomenergie. „Wir müssen aufhören, den Klimaschutz und die
Braunkohle gegeneinander auszuspielen“, sagte der Minister. Er
appellierte dafür, „die Bergleute fair zu behandeln“. Der
Klimaschutz sei wichtig, das langfristige Ziel sei eine 100-prozentige
Gewinnung von Strom aus regenerativer Energie. Zuvor müsse man aber
auch über Alternativen für die Menschen suchen, die heute noch mit
der Braunkohle arbeiten würden. „Die Menschen haben jahrzehntelang
einen guten Job gemacht und das machen sie auch heute noch.“
Schließlich habe man den Bergleuten die sichere und zuverlässige
Versorgung mit Energie in der Vergangenheit zu verdanken.
Gemeinsam mit dem SPD-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Guido
van den Berg will sich Gabriel für die Einrichtung eines
Forschungsstandortes für Braunkohle als Chemierohstoff in
Niederaußem einsetzen. Dafür sei der Teststand ein idealer Auftakt.
„Der Zeitpunkt ist ideal. Nach der Neustrukturierung von RWE muss
eine Antwort gegeben werden, ob man künftig die in der Vertromung
nicht mehr benötigten Kohlemengen klimafreundlicher nutzen kann.“
Er fände es „klasse, wenn Niederaußem ein universitäter
Forschungsstandort einer anerkannten Chemiefakultät aus NRW wird“,
sagte van den Berg. Der Landtag habe sich ja bereits einstimmung für
die Errichtung eines solchen Lehrstuhls ausgesprochen.

- Markus Clemens

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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