"Haus der Generationen" bis 2029
Stadt Bergheim reißt Hochhaus in Quadrath ab

Das zwölfstöckige Hochhaus gegenüber dem Bahnhof in Quadrath-Ichendorf war städtebaulich kein Glanzstück. Jetzt wird das marode Gebäude niedergelegt. | Foto: Stadt Bergheim
  • Das zwölfstöckige Hochhaus gegenüber dem Bahnhof in Quadrath-Ichendorf war städtebaulich kein Glanzstück. Jetzt wird das marode Gebäude niedergelegt.
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Der Abriss des maroden Hochhauses am Bahnhof in Quadrath-Ichendorf hat nach langer Planung begonnen. Auf dem Grundstück soll bis 2029 ein „Haus der Generationen“ entstehen.

Bergheim (red/zi). In einer Feierstunde hat Bürgermeister Volker Mießeler mit den Projektbeteiligten, Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung den Rückbau des Gebäudes, wie der Abriss offiziell genannt wird, eröffnet. Die Stadt Bergheim hatte das zwölfstöckige Gebäude vor vier Jahren gekauft.

Ein Bagger mit einem sehr langen Greifarm beißt mit einer Zange die einzelnen Betonelemente heraus und trägt so Stockwerk für Stockwerk ab. Zuvor waren bereits die Fenster und teils schadstoffbelastete Bauelemente entfernt worden. Seit vielen Jahren schon steht die Schrottimmobilie im Ortskern leer.

Das Gebäude aus den 1970er Jahren hatte seit seiner Errichtung weder Modernisierungs- oder Sanierungsmaßnahmen erfahren. „Mit seinem hohen Leerstand, einer zunehmenden Vermüllung und Kriminalität im Haus und in der unmittelbaren Umgebung entwickelte sich das Gebäude über die Jahre mehr und mehr zu einem regelrechten Schandfleck und einem Schmelztiegel für soziale Randgruppen“, erklärt die Stadt Bergheim.

Daher sollte das Gebäude abgerissen und einer modernen, nachhaltigen Nachnutzung zugeführt werden, ähnlich wie bei vorangegangenen Projekten in der Kreisstadt, wie dem Abriss des Hochhauses am Berliner Ring oder an der Albrecht-Dürer-Allee. „Eine Instandsetzung des Gebäudes wäre unwirtschaftlich gewesen, aufgrund der hohen Sanierungskosten und der sozialen Bedingungen war ein Abriss die einzig sinnvolle Alternative“, hieß es bei der Stadt.

Seit Mitte 2024 bis voraussichtlich März laufen die Abriss- und Bauvorbereitungen. Die Abrissarbeiten bestehen aus der Schadstoffsanierung, dem kompletten Rückbau des Hochhauses und der Absicherung der Baugrube. Weitere Arbeiten nach dem Abriss sind die Verfüllung der Baugrube und der Mauerrückbau an der Bahnunterführung, was bei vielen Menschen das Sicherheitsgefühl erhöhen dürfte. Außerdem stehen Erdarbeiten zur Angleichung des Höhenniveaus an den Fußgängertunnel Frenser Straße an sowie Drainage und Regenwasserableitungen. Nach dem Abriss wird das gesamte Gelände für die vorgesehene Nachnutzung, das „Haus der Generationen“ vorbereitet.

Bürgermeister Volker Mießeler sagte, er sei sicher, dass das „Haus der Generationen“ einen großen Mehrwert für die Menschen in diesem Stadtteil bieten werde. Dies wird aber noch dauern. Die Errichtung des neuen Gebäudes werde voraussichtlich Ende 2029 erfolgt sein, so Mießeler.

Das „Haus der Generationen“ soll unter anderem ein Jugendzentrum beinhalten, außerdem einen Gastronomie-Betrieb, ein Repaircafé, eine Fahrradwerkstatt, einen Veranstaltungsraum für bis zu 120 Personen, Büro- und Gruppenräume zur Nutzung für Vereine, Ausstellungsräume und Lagerplätze für Vereinsmaterialien. Zudem soll es ehrenamtliche Angebote zur Begegnung und zum Austausch geben.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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