Der Herr der Wellen
Tobias Gottfried machte sein Glück in Griechenland

Tobias Gottfried mit seiner Frau Kati. | Foto: Hanno Kühn
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Bergheim-Quadrath-Ichendorf - Im März ist er wieder weg, die Saison dauert bis November. Tobias
Gottfried (30 Jahre) aus Quadrath-Ichendorf hat sich seinen
Lebenstraum verwirklicht: Er ist Surf- und Kite-Lehrer auf Rhodos. Ein
wenig Fernweh scheint er wohl immer in den Adern gehabt zu haben, denn
schließlich reifte seine Entscheidung bei seiner Arbeit am Flughafen
in Köln-Bonn. Obwohl er mit 20 Jahren schon den KFZ-Meisterbrief in
der Tasche hatte, war er hier nicht glücklich. „Ich wollte erst
einmal etwas ganz anderes erleben“, erzählt er. Auf Teneriffa
machte er seinen Surflehrerschein, um Monate später auf Rhodos seine
Brötchen als Surf- und Kite-Lehrer zu verdienen.
Eigentlich kein Wunder, dass es Tobias nach Griechenland zog, sieht er
doch selber aus wie ein junger Adonis: durchtrainiert mit stählernen
Muskeln, sonnengebräunter Haut und langen Haaren. Während andere im
heimischen Swimmingpool plantschen, reitet er die hohen Wellen auf
Rhodos. Aber damit nicht genug. Im dritten Jahr auf Rhodos hatten sich
seine zwei anderen Partner verabschiedet. „Ich habe danach neben der
Surfschule noch einen Laden für Hardware für diese Sportarten
aufgemacht“, erzählt er. 2018 kam eine Hotelanlage dazu, die er mit
eigenen Händen aufgebaut hat.
„Der schwierigste Part waren die zahlreichen Genehmigungen, darüber
habe ich schon ein paar graue Haare bekommen“, lacht der
sympathische Jungunternehmer. Anders als in Deutschland sei man in
Griechenland oft den Launen der Personen ausgeliefert, die zu
entscheiden haben. Im Januar 2018 lag noch nicht einmal die
Baugenehmigung vor, dennoch war der gesamte Komplex im Juni bereits
fertig und es wurde Eröffnung gefeiert. Alle 80 Betten waren
ausgebucht. Wie Tobias das in diesem Wahnsinnstempo geschafft hat,
weiß er bis heute nicht. „An manchen Tagen hatte ich nur einen
Helfer, an anderen Tagen hundert, wie das hier so ist“, schmunzelt
er. Arbeitsplätze für 30 Personen hat Tobias mit seiner Hotelanlage
geschaffen, 15 davon für Deutsche und 15 für Griechen. „Heutzutage
bin ich überall unterwegs, in der Surfstation, in der Kite-Station
und im Hotel. Zum Surfen bleibt nicht mehr so viel Zeit. Aber damit
komme ich klar“. Man brauche eine gehörige Portion Mut und
Unternehmergeist, Fleiß, etwas Glück und müsse im richtigen Moment
zupacken können, bringt Tobias Gottfried seine Erfolgsgeschichte auf
den Punkt.

Redakteur/in:

Hanno Kühn aus Elsdorf

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