Leidenschaft für Betonskulpturen
Urgänse und Betongötter

Die Künstlerin Pia Schönbohm verwandelt Beton in Sonnengötter und Vögel. Manche der Skulpturen sind größer als sie selbst. | Foto: Führer
  • Die Künstlerin Pia Schönbohm verwandelt Beton in Sonnengötter und Vögel. Manche der Skulpturen sind größer als sie selbst.
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Bergheim-Glessen - (mf) Gänse, Hühner und sogar Pinguine sind kein ungewohnter Anblick
auf dem Breuershof. Selbst bei offenem Tor muss sich allerdings
niemand sorgen, dass die Vögel den Hof verlassen, denn sie sind aus
Beton. Die Werke gehören zu den vielen Betonskulpturen der
Bildhauerin Pia Schönbohm, die ihr Atelier im Breuershof hat.

Jedes Jahr im Frühling haben Kunstinteressierte die Möglichkeit,
sich einen Überblick über Pias Werke zu verschaffen. Denn dann
öffnet die Künstlerin für zwei Tage ihr Atelier. Mittlerweile gibt
es die verschiedensten Skulpturen zu sehen: Ostereier, Schwimmerinnen,
bunte Kakteen, ein Pinguin mit einem Briefkasten unter dem Arm und die
für Pia typischen Sonnengötter. Wer will, der kann Pia auch um eine
Auftragsarbeit bitten. Bei der Wahl der Motive ist sie flexibel.
Selbst ein Betonhuhn mit aufgemaltem FC Bayern München Logo ist für
Pia Schönbohm kein Problem.

Ihre künstlerische Laufbahn hat die Glessenerin im Jahr 1989
begonnen. Aus einem Sack Mörtel, Rippenstreckmetall und etwas
Blumendraht schuf sie die Urgans. Pias erste Skulptur steht noch heute
auf dem Hof. Die Urgans ist unschwer daran zu erkennen, dass sie
leicht nach links kippt – eine kleine Schwäche, für die Pias
Kunden den Vogel schätzen. „Wenn die Leute mich um eine Gans
bitten, dann soll sie immer wie die Urgans sein. Wegen ihrer kleinen
Schwäche wirkt sie nämlich sehr lebendig.” Der Urgans folgten
zunächst weitere Gänse und Hühner, dann Hunde und andere Tiere.

Erst 1992 schlug Pia einen neuen Weg ein. Eine Kundin habe damals
etwas „Buntes und Schrilles“ gefordert und so entstand der erste
Sonnengott. Heute stehen in ihrem Atelier dutzende der bunten
Skulpturen mit den zwei Gesichtern und den stacheligen Fortsätzen am
Kopf. Manche sind kaum schwerer als eine Orange und höchstens 20
Zentimeter groß. Andere hingegen wiegen bis zu 150 Kilogramm und sind
so groß wie die Künstlerin selbst.

Pia heißt eigentlich gar nicht Pia. „Eigentlich heiße ich
Roswitha. Aber den Namen fand ich so furchtbar, dass ich mir einen
anderen ausgesucht habe”, erläutert die Künstlerin. Die Idee sei
damals von ihren Kindern gekommen. „Im Urlaub haben sie ein Mädchen
namens Pia kennengelernt. Und den Namen fand ich schön.”

Offiziell hat Roswitha Schönbohm ihren Namen nicht geändert. In
Glessen kennt man sie aber nur unter dem Namen Pia. Auch ihre
Enkelkinder kennen sie nur unter ihrem Künstlernamen.

Seit kurzem ist Pia in Rente. Ihrer Leidenschaft für Betonskulpturen
will sie trotzdem weiter nachgehen. Unterstützt wird sie dabei von
Ehemann Peter, der ihr ein Buch gewidmet hat, das demnächst
erscheinen soll. Das Werk trägt den Titel „Pias Beton Workshop”
und soll Nachwuchskünstlern als Anleitung dienen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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