Heimatabend
Vereine zeigen spannende Ausstellung
Quadrath-Ichendorf (br). Gemütliches Zusammensitzen bei Kaffee,
Kuchen und Gegrilltem, dazu eine vielseitige und spannende Ausstellung
betrachten, die aus unterschiedlichen Perspektiven von der Geschichte
und vom Vereinsleben in Quadrath-Ichendorf erzählt – dazu gab es
Gelegenheit beim zweiten „Heimatabend“ einiger Ortsvereine im
Schützenheim Ichendorf. Wie schon im vergangenen Jahr haben sich der
Verein für Geschichte und Heimatkunde, die St.
Sebastianus-Schützenbruderschaft Ichendorf, die KG Fidele 15 und die
Katholische Frauengemeinschaft Heilig Kreuz zusammengetan.
„Letztes Jahr war die Veranstaltung abends, da gab es einen Vortrag
über Jan von Werth“, erklärte Markus Potes, Vorsitzender des
Geschichtsvereins. Der Abend sei mit 60 bis 70 Personen gut besucht
gewesen, somit habe man sich zu einer Wiederholung entschlossen.
Diesmal hatte jeder Verein unabhängig voneinander etwas für eine
kleine Ausstellung vorbereitet, und die KFD zeigte einen Diavortrag
über ihre in diesem Jahr 100-jährige Geschichte. Damit die Besucher
in Ruhe alles anschauen konnten, ging es bereits am frühen Nachmittag
los.
Die Vereine hatten sich dabei viel überlegt und Mühe gemacht. Die
Schützen als Gastgeber zeigten zum Beispiel ihre Fahnen und
Königsketten, auch die beeindruckende historische Königskette.
Daneben konnten gesammelte Bilder und Zeitungsberichte eingesehen
werden sowie alte Mitgliederverzeichnisse, diese teils noch aus der
Zeit vor den Weltkriegen. Brudermeister Reinhard de Vries stand den
interessierten Besuchern Rede und Antwort. Außerdem gab es einige
historische Bilder aus der Zeit zu sehen, als die Beisselgrube
erschlossen wurde und das Leben im Ort prägte.
Auch der Geschichtsverein präsentierte Exponate aus der Zeit des
Bergbaus, speziell der Gruben Fortuna und Beissel. Zu sehen gab es
beispielsweise Lektüren wie das „Handbuch für
Grubenrettungswesen“, Liederbüchlein, eine Figur der Heiligen
Barbara, Schutzpatronin der Bergleute, eine historische Uniform eines
hiesigen Bergmanns und natürlich auch einige geprägte Briketts.
Zudem wurden Relikte aus der Zeit der Glashütte in Ichendorf gezeigt,
darunter historische Glasplatten mit Fotografien der Beisselgrube um
die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Auch warb der Geschichtsverein
für die geplante „Aktion Stolpersteine“, mit der an jüdische
Familien aus Quadrath-Ichendorf erinnert werden soll.
Die Karnevalsgesellschaft präsentierte ihre Fahnen und hatte Fotos
der ehemaligen Dreigestirne ab den 70er Jahren auf langen Tischen
drapiert, dazu wurden verschiedene Dreigestirns- und Sessionsorden und
andere karnevalistische Exponate ausgestellt.
Im Laufe des Nachmittags strömten viele interessierte Besucher ins
Schützenheim, sowohl ältere als auch jüngere. Da war schon einmal
zu hören: „Das habe ich bei meinem Vater gesehen“ oder „Das hat
mir mein Opa erzählt“.
Im kommenden Jahr soll die Veranstaltung wieder stattfinden. „Wir
möchten damit auch die Zusammenarbeit der Ortsvereine stärken“,
betonte Potes. Vielleicht finden sich bis dahin ja weitere Vereine,
die gerne beim Heimatabend mitmachen möchten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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