„We are Europe!“
AMG-Schüler/Innen diskutieren europäische Politik mit EU-Schulen
Bensberg - (kli).„Es ist nicht wirklich üblich, dass sich
Jugendliche unseres Alters aus ganz Europa treffen, um auf so einem
Niveau über Herausforderungen in der europäischen Politik zu
diskutieren. Aber wir sollten das viel öfter tun!“ so fasste
Baptiste Henrat, Schüler des Lycée Jeanne d’Arc in Bayeux, bei der
Abschlussrede das vierte und letzte Treffen von Schülerinnen und
Schülern im Rahmen des von der EU geförderten Erasmus+-Projektes MY
EU-ID in Wien zusammen.
Mit der Unterzeichnung einer Resolution zur Zukunft der EU endete so
das dreijährige Projekt MY EU-ID, das Lehrerinnen und Lehrer des
Albertus-Magnus-Gymnasiums Bensberg (AMG) gemeinsam mit Kolleginnen
und Kollegen aus Schulen in Bayeux (Frankreich), Oslo (Norwegen) und
Wien (Österreich) geplant hatten.
In Arbeitsgemeinschaften bereiteten Dajana Hoffmann und Daniel Klisch
(AMG Bensberg) ihre Schülerinnen und Schüler auf die Treffen mit den
Partnerschulen vor.
Im ersten Jahr drehten die Schülerinnen und Schüler Kurzfilme zur
Vergangenheit ihrer Regionen, in denen sie Gemeinsamkeiten,
Begegnungen aber auch regionale Eigenarten darstellten. Das Ergebnis,
das im Frühjahr 2016 in Bayeux präsentiert wurde, hätte das Motto
der Europäischen Union „In Vielfalt geeint“ nicht besser
widerspiegeln können.
Im zweiten Jahr widmeten sich die Jugendlichen der Gegenwart der EU
und den Problemen, die sie aktuell beschäftigen. Themen wie die
Flüchtlingskrise, die Gefahr für Presse- und Meinungsfreiheit und
der Umgang mit den Menschenrechten bearbeiteten sie in Form eines
Kunstprojektes, dessen Ergebnisse im Frühjahr 2017 in einer
stimmungsvollen Ausstellung in Oslo präsentiert wurden.
Nun, im dritten Jahr, haben die Schülerinnen und Schüler den Blick
nach vorne gerichtet. Bei einem Vorbereitungstreffen im September 2017
am AMG Bensberg hatten die Jugendlichen der vier beteiligten Schulen
ihre Themen und Fragen zur zukünftigen Gestaltung EU festgelegt und
mit einem Besuch im Landtag NRW einen ersten Einblick in praktische
politische Arbeit erhalten. Wie es ist, selbst politisch aktiv zu
werden, konnten sie jetzt bei der „Generalversammlung“ in Wien
erfahren. In Ausschüssen und Plenarsitzungen wurde debattiert,
gestritten und verhandelt – und das alles auf Englisch!
Das Ergebnis ist allerdings klar: Die Jugendlichen fordern eine
Verstärkung des Klimaschutzes auch gegen Widerstände aus Washington
und mehr Engagement bei der Integration von Flüchtlingen sowie
Maßnahmen gegen Ausgrenzung und Rassismus. Die von allen
Schülerinnen und Schülern unterzeichnete Resolution soll in
nächster Zeit auch an Politikerinnen und Politiker in den vier
Ländern weitergeleitet werden, damit das bemerkenswerte Engagement
der Jugendlichen auch in einem größeren Rahmen Gehör findet.
Drei arbeitsreiche und interessante Jahre enden so und zeichnen ein
erfreuliches Bild, das hoffnungsvoll stimmt. Die Jugendlichen
überwinden Grenzen in ihren Köpfen, sie begreifen sich als Norweger,
Österreicher, Deutsche und Franzosen, aber eben auch als Europäer,
frei nach dem Motto „We are Europe!“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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