Bürger- und Heimatverein e.V. reagiert
Schilder-Wirrwarr in Refrath

- In Höhe der Rathenaustraße könnten nach Auffassung des Bürger- und Heimatvereins die Schilder auch aus Gründen der Straßenverkehrsordnung verschwinden. Foto: Hoeck
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Refrath (hh). Wo beginnt eigentlich Refrath? Oder befindet man sich doch schon eher in einem der kleineren, hierzu gehörenden „Unter-Stadtteilen“? Bis vor kurzem war die Ortseingangs-Beschilderung für den Bergisch Gladbacher Stadtteil, zu dem neben Refrath auch Alt-Refrath, Frankenforst, Kippekausen und Lustheide gehören, an vielen Stellen sehr irreführend. Eine Recherche des Bürger- und Heimatvereins (BHV) Refrath e.V. hatte ergeben, dass zum Beispiel aus Köln-Brück über die Olpener Straße kommende Autofahrer per Ortsausgangsschild auf das ein Kilometer entfernte Refrath hingewiesen wurden, dort aber vom Schild „Stadtteil Lustheide“ begrüßt wurden. In entgegengesetzter Richtung verließ man hingegen Bergisch Gladbach, nicht Refrath.
Viele weitere Fehler bei der inhaltlichen Beschilderung hatte der Vorsitzende Winfried Krux mit weiteren engagierten Ehrenamtlern festgestellt und mit zahlreichen Fotos dokumentiert. „Inzwischen wurden diese Fehler aber von der Stadtverwaltung behoben. Bis auf einige Mängel im Bereich Frankenforst ist jetzt alles okay“, bemerkt Krux, der dem BHV seit 2017 voransteht.
Der Verein kritisiert indes, dass einige Ortsschilder am falschen Platz aufgestellt wurden und daher nicht den Einträgen im städtischen Katasteramt folgen. Eine korrekte Aufstellung hätte mitunter nicht unerhebliche Folgen. „Die Golfplatzstraße, die Eishalle und auch der Bereich vom Mediterana bis zur Otto-Hahn-Realschule bzw. -Gymnasium gehören zu Refrath und nicht zu Bensberg. Somit müsste sich die Schule, die seit 1975 den Zusatz Bensberg im Namen trägt, im Grunde umbenennen.“ Auch das Baufachgeschäft OBI Nähe Frankenforster Str./ Kölner Straße gehöre nicht zu Bensberg, wie die Schilder an der stark befahrenen Straße versprechen, denn Refrath erstrecke sich bis Höhe des Opel-Händlers. Ferner sollten die Schilder nahe der Rathenaustraße, die auf den Beginn von Bensberg respektive Frankenforst hinweisen, um etwa 300 Meter versetzt oder gleich abgebaut werden, zumal sie auch aus Gründen der Straßenverkehrsordnung überflüssig seien. „Wenn dies erfolgen würde, wären wir erst einmal zufrieden, auch wenn eigentlich weitere Schilder nicht an der richtigen Stelle stehen. Unser Bestreben ist es, dass der Inhalt und der Standort der Ortsschilder den Tatsachen entsprechen. Überall sollte der Name Refrath aufgeführt werden und nicht die einzelnen vermeintlichen Stadtteile.“ Krux weiß Bürgermeister Frank Stein an seiner Seite. „An ihm liegt es nicht. Die Stadtverwaltung muss stattdessen aktiv werden und eine Verbesserung herbeiführen.“
1978 beschloss der Stadtrat, Refrath zum Bezirk 6 der Stadt Bergisch Gladbach mit den fünf genannten Namen zu benennen. 2015 erklärte der Rat die Bezirke dann zu Stadtteilen, was letztlich erheblich zu dem Schilder-Wirrwarr beitrug. Der BHV hat sich dieses Projektes angenommen, da er sich insbesondere für ein lebenswertes Refrath einsetzt und hierfür auch eigene Ideen verwirklicht. Zu seinen jüngeren Erfolgen zählt etwa die Mitwirkung an der Realisierung des inklusiven Mehrgenerationenparks oder der Realisierung eines Refrather Stadtteilbüros.


Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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