Kidical-Mass spricht sich für 4 Schulstraßen aus
Schulweg-Unfälle vermeiden

Um den Schulweg sicherer zu machen, fordern vier Grundschulen temporäre Sperrungen. Foto: Axel König
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Bergisch Gladbach (kg). Anfang Dezember 2018 kam eine Achtjährige vor einer Mönchengladbacher Grundschule ums Leben. Ein „Elterntaxi“ hatte das Mädchen erfasst. Der ADAC warnt vor dieser Art, Kinder in die Schule zu bringen. Denn laut Statischen Bundesamt verunglückten allein 2022 rund 25.800 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr. Besonders häufig passierte dies auf dem Schulweg.
Der Automobil-Club rät Eltern von Schulanfängern, gemeinsam mit den Kindern einen sicheren Schulweg auszuwählen und regelmäßig zu üben. Auch nach Beginn der Schule sei die Begleitung durch ein Elternteil noch wichtig. Hätten die Schulanfänger nach einer gewissen Zeit Routine, sollten sie allein gehen. Nur so könnten sie lernen, sich selbständig und sicher im Straßenverkehr zu bewegen.
Die Initiative Kidical-Mass fordert so genannte Schulstraßen zusammen mit vier Schulen im Stadtgebiet: GGS Hand am Heimstättenweg, GGS Kippekausen an der Burgstraße, Evangelische GS Bensberg an der Kauler Straße und GGS Schildgen an der Concordiastraße. Dort solle ein Teil der Straßen eine bestimmte Zeit vor und nach dem Unterricht, also morgens und nachmittags, gesperrt werden. Anwohner könnten zu diesen Sperrzeiten ein- und ausfahren. Das sei mit Erlass des NRW-Verkehrsministerium geregelt.
Die Forderung von Kidical-Mass und der vier Grundschulen wurde Anfang Dezember im Ausschuss vor Anregungen und Beschwerden behandelt und einstimmig an die Stadtverwaltung weitergegeben. Dort wird seitdem eine verkehrs- und straßenrechtliche Prüfung erstellt, die verwaltungsintern und extern abgestimmt werde.
Im benachbarten Köln wurden bereits in 2023 vier Schulstraßen in den Stadtteilen Ehrenfeld, Ossendorf, Höhenhaus und Brück eingerichtet. Damit hat die Domstadt als eine der ersten Kommunen in Deutschland mit diesem Pilotprojekt begonnen. Die begleitende Auswertung aus 2024 zeigt, dass Schulstraßen ein „äußerst wertvolles Instrument sind, um die Verkehrssicherheit zu steigern und die selbständige Mobilität der Kinder zu fördern“. Wichtig sei aber weiterhin, dass Schulen gemeinsam mit Eltern und Kindern Aufklärungsarbeit leiteten, um „das Bewusstsein für sichere und umweltfreundliche Mobilität zu stärken“.
Für Schulstraßen gibt es in der Straßenverkehrsordnung kein eigenes Verkehrszeichen. Durch einen NRW-Erlass gibt es aber die Möglichkeit, Straßen in der Nähe von Schulen für Autos zeitweise zu sperren. Dazu muss eine so genannte Teileinziehung verfügt werden. Mit dieser können Art, Zweck und Benutzungskreis einer Straße beschränkt werden.

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RAG - Redaktion

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