Viel los in Bergneustadt
723. Stadtgeburtstag
Bergneustadt. Akrobatik mit faszinierender Körperbeherrschung zeigten schon die Jüngsten des Zirkus Orlando auf dem Hackenberg. Die etwa einstündige Vorstellung mit Trampolin, Einradfahren sowie Balancieren auf dem Gymnastikball und dem Hochseil war der Auftakt des 723. Stadtgeburtstags der „Feste Nyestad“. Besonders ästhetisch waren die Darbietungen am Trapez und am Vertikaltuch.
Nach der von dem 18-jährigen Luca in seinem BVB-Rollstuhl anmoderierten Breakdance-Nummer des erst zehnjährigen Hackenbergers Alec Funk als „Free Alecgator“ unterhielt die Gruppe „Schieweg“ mit emotionalen Songs.
Weg der Stadtgründer
Den „Weg der Stadtgründer“ nachempfindend, marschierte Bürgermeister Matthias Thul, beschützt von den Landsknechten und Marketenderinnen in Richtung Altstadt. Abweichend von der üblichen Route machte der von dem Mittelalterduo „Kurtzweyl“ und dem Narren „Maxx“ angeführte Zug dieses Mal einen Schlenker um die erst kürzlich neu errichtete „Pusteblume“, die bei einem Verkehrsunfall im Januar 2022 völlig zerstört worden war. Während der Umrundung ertönten drei Salutschüsse aus der Böllerkanone am Heimatmuseum und Matthias Thul erklärte scherzhaft: „Der dritte cheht nach Chummersbach.“
In seiner Begrüßung betonte Walter Utz, Vorsitzender des Heimatvereins „Feste Neustadt“, die Bedeutung der Stadtgeburtstagsfeier: „Wir schaffen uns damit ein kleines Stück Heimat.“ Er lud die mehreren Hundert Gäste vor der Bühne am Losemundbrunnen dazu ein, sich schon jetzt für die Gestaltung der mehrtägig geplanten 725-Jahr-Feier zu engagieren: „Die Stadt ist ein Spiegelbild ihrer Bewohner - nicht umgekehrt.“ Im Anschluss präsentierte sich noch einmal der Zirkus Orlando mit einer fantastischen Diabolo-Darbietung und die Funkengarde Belmicke begeisterte mit mehreren Gardetänzen.
In seiner Ansprache ließ Bürgermeister Matthias Thul das vergangene Jahr Revue passieren und freute sich über die positive Entwicklung der „Neuen Mitte“, die nicht zuletzt das Ergebnis einer intensiven Bürgerbeteiligung sei. In diesem Sinne gehe es weiter: „Nächste Woche unterschreibe ich den Kaufvertrag für den alten Extra-Markt.“ Von der Verwaltung gerne gesehen seien Ideen und Anregungen vonseiten der Bürger, nicht jedoch destruktive Kritik: „Wir sind offen für alles, aber nicht für braune Polemik.“
Thul folgt Halbe
Nachdem sich Thul entsprechend gewandet hatte, wurde er von Ex-Bürgermeister Gerhard Halbe als dem seit der 700-Jahr-Feier 2001 amtierenden Amtmann Gerhard von Plettenberg zu seinem Nachfolger ernannt und überreichte ihm den Schlüssel für die Stadttore. Einen würdigen Namen hatte er auch parat: „Matthias Alf von der Leyen, Drost und Amtmann von Neustadt“.
Stadtdukaten
Im Anschluss verlieh Thul den Stadtdukaten an Dieter Kuxdorf, der sich neben seinem Engagement in der Lokalpolitik und als stellvertretender Bürgermeister vor allem um die Bergneustädter Sportvereine verdient gemacht hatte.
Brunnenjespröök
Ein weiterer Höhepunkt des Stadtgeburtstages war das „Brunnenjespröök“ am Losemundbrunnen, bei dem Helga Sterling-Schmuck und Antje Schnellenbach als die Waschweiber Minchen und Jettchen jede Menge schmutziger Wäsche zu waschen hatten. Sie nahmen die neue und die geplante Treppe in die Altstadt aufs Korn, kommentierten Hickhack im Stadtrat und bedauerten, dass die Cannabisplantage am Landschulheim leider nur ein Aprilscherz gewesen sei. Den krönenden Abschluss in der Abenddämmerung übernahm der Zirkus Orlando mit einer beeindruckenden Feuershow.
Eingebunden in den Stadtgeburtstag waren der Tag der Städtebauförderung, an dem neue Projekte vorgestellt wurden, sowie der Kunstsalon in der Altstadt.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Michael Kupper aus Reichshof |
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