Jubliläumssitzung
Närrische Belmicke
Bergneustadt. Ein karnevalistisches Glanzstück erlebten die rund 250 bunt kostümierten Gäste im Anna-Heim bei der 70. Jubiläumssitzung des TuS Belmicke, moderiert von den Präsidenten Kevin Mankel und Rainer Tomasetti, der an diesem Abend sein 25-jähriges Bühnenjubiläum feierte.
Gleich zu Beginn begeisterten die Blauen und die Grünen Funken des Vereins und bereiteten den Boden für die beiden rüstigen Rentner „Willi und Ernst“, die nach Möglichkeiten suchten, ihr Liebesleben aufzupeppen. „Lieselotte Lotterlappen“ alias Joachim Jung trat vor den Elferrat und schilderte seine Erlebnisse als Frau. So habe sie sich kürzlich ein sündhaft teures Parfüm geleistet, um die Männerwelt zu beeindrucken.
Unglücklicherweise habe sie jedoch vor dem Date ein Kohlgericht gegessen. Als sie schilderte, dass die nachfolgenden Flatulenzen den edlen Duft völlig überdeckt hätten, hatte sie das lachende Publikum ganz auf ihrer Seite.
Nach dem Gardetanz der „Fidelen Fordler“ aus Köln und einer Gesangseinlage der Sitzungspräsidenten Tomasetti und Mankel präsentierten sich die Showgarde Schönau und die Prinzengarde Olpe mit Showtänzen, bei denen sie gegen dunkle Mächte kämpften und zu einer Reise ins Sauerland einluden. Ihnen folgte die Männertanzgruppe Oberveischede, die als Knackis auf der Flucht vor der Polizei einen flotten Abgang inszenierten.
Neben den Altstadtladies aus Drolshagen heizte die Kölner Gruppe „Eldorado“ die Stimmung weiter an, bis zum absoluten Höhepunkt des Abends die „Roten Funken“ ihre Tänze darboten und als Zugabe ein in nur drei Tagen einstudiertes neues Medley präsentierten.
Trainerin Lisa-Marie Gerke schilderte, dass dieser Schritt notwendig wurde, nachdem sie wegen des Songs „L’amour Toujours“ angefeindet wurden. Hintergrund ist, dass rechtsextreme Gruppen das gut 20 Jahre alte Liebeslied für ihre Zwecke missbraucht und um den Ruf „Ausländer raus“ ergänzt hatten.
Tief berührt erklärte Gerke: „Wir wollen keinen Nährboden für solche Reaktionen liefern - wir tanzen aus Liebe und Leidenschaft und schätzen es, wenn der Karneval bunt ist.“
Präsident Rainer Tomasetti ergänzte: „Der TuS Belmicke ist eine große Familie. Wir brauchen keine Grenzen und freuen uns über alle Menschen.“
Am Ende der rund fünfstündigen Veranstaltung stand denn auch die völkerverbindende Hymne „Unsere Stammbaum“ von den Bläck Fööss im Gedanken an gegenseitige Toleranz.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Michael Kupper aus Reichshof |
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