Heckelsbergplatz
Wohnen in Wolkenkuckucksheim?

In weiten Teilen wird der Heckelsbergplatz aktuell lediglich als Parkplatz genutzt. Viel zu schade, aus Sicht vieler. Doch über die konkreten Pläne gibt es Auseinandersetzungen.  | Foto: jld
  • In weiten Teilen wird der Heckelsbergplatz aktuell lediglich als Parkplatz genutzt. Viel zu schade, aus Sicht vieler. Doch über die konkreten Pläne gibt es Auseinandersetzungen.
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Beuel (red). Die Diskussion über die zukünftige Nutzung und Gestaltung des Heckelsbergplatzes im Beueler Zentrum beschäftig Politik und Bürger schon ein paar Jahr. Nun nimmt sie erneut Fahrt auf, nachdem die Bezirksvertretung auf ihrer Sitzung Ende Mai beschlossen hat, die Stadt um die Einleitung eines Planverfahrens zu bitten.Die Bezirksvertretung befürworte „die Entwicklung des Heckelsbergplatzes zu einem urbanen, durchgrünten Stadtareal“, heißt es in dem Antrag, der mit der Mehrheit der Koalition aus Grünen, SPD und Linken beschlossen wurde. „Dazu bittet sie die Verwaltung, unter enger Einbindung der Anwohner:innen und benachbarten Eigentümer:innen ein Planungsverfahren für das Gebiet einzuleiten.“Konkret soll das Areal verschiedene Nutzungen vereinen. Ein Großteil der neu zu bauende Wohnungen solle als geförderter Wohnungsbau errichtet werden.

Das Gebiet solle zudem „stark durchgrünt werden“. Der bestehende Spielplatz soll erhalten bleiben, allerdings nicht zwangsläufig an der gleichen Stelle. Bestehende Bäume sollen erhalten, neue gepflanz und die Innenhöfe möglichst umfassend begrünt werden. Außerdem sollen Dach- und Fassadenflächen für Photovoltaik und / oder Solarthermie genutzt und begrünt werden.

Die bauliche Dichte soll sich an der umliegenden Bebauung orientieren, aber in verträglichem Maße darüber hinausgehen. Die Blockränder könnten geschlossen werden, um sich in die städtebauliche Struktur der Umgebung einzufügen, gegebenenfalls zusammen mit der Bestandsbebauung.

Das Gebiet solle verkehrsberuhigt werden und eine so genannte Quartiersgarage geschaffen werden. Hier sollen auch zusätzlich Stellplätze für Besucher der Oberen Wilhelmstraße untergebracht werden.

Wie schon in der Vergangenheit, so gab es auch diesmal wieder reichlich kritische Stimmen. Beispielsweise die von Frank Maas, der für den Bürgerbund in der Bezirksvertretung sitzt. Für ihn ist klar: Die Koaltion wolle Mietskasernenbau statt klimafreundlicher Freiflächen. „Was sich zunächst schön „grün“ liest, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als üble bauliche Verdichtung“, so Maas. Er befürchtet, dass „den Anwohnern ein bis zu 9 oder 10-geschossiger Wohnblock vor die Fenster gesetzt“ werden könnte. Durchgehende Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie Begrünung an den Fassaden eines solchen Hochhauses hält der Bürgerbund für ebenso unrealistisch und wenig umsetzbar wie eine „Quartiersgarage“ für Bewohner, Anwohner und umliegende Geschäfte.

Durch den Beschluss werde ein kostenintensives Planungs- und Ausschreibungsverfahren in Gang gesetzt, welches im Falle der Ablehnung der erforderlichen Flächenverkäufe den defizitären Haushalt der Stadt Bonn weiter unnötig belastet.„Für ein solches Wolkenkuckucksheim wird sich kein Investor finden und wenn doch, werden dort Wohnungen entstehen, die sich kein Normalverdiener leisten kann – weder zum Erwerb noch zur Miete“, so Maas.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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