MINT-Truck
Die Zukunft kommt mit dem Science-Truck
Bonn - Ein innovatives Konzept hat sich die Dr. Hans Riegel-Stiftung
einfallen lassen. Um die MINT-Bildung hautnah an die Schüler und
Schülerinnen heranzutragen, hat sie die Themen in einen LKW-Auflieger
integriert. Der fährt als Science Truck mit dem Slogan „Touch
Tomorrow“ durchs Land.
An Bord: Begeisterung für die naturwissenschaftlichen Themen Mathe,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT. Hier herrscht
heute schon ein ausgeprägter Fachkräftemangel. „Wir brauchen jeden
Kopf in MINT, um für die Zukunft gerüstet zu sein“, sagte
NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer bei der offiziellen Vorstellung
des Trucks auf dem Innenhof des Bonner Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums
(EMA).
An acht Lernstationen können die 8-Klässler und die Schüler der
Jahrgangsstufe 11 sich einen spielerischen gleichwohl bleibenden
Zugang verschaffen zur Beleuchtungstechnik der Zukunft (Organische
LED), zur erweiterten Wahrnehmung durch Virtuelle Realität
(SmartGlasses), zu Hightech-Textilien, zur Datenverschlüsselung, zur
Frage, ob Maschinen menschlich sind oder sein dürfen, zur
Gedankensteuerung, zum Lernen im virtuellen Raum und zum Thema
Hyperloop. Letzteres ist eine Antriebstechnik per Magnet.
Am EMA war die Reaktion der Schüler auf die schöne neue Welt
zwiegespalten. Nick fand das Ganze „sehr spannend“, als er allein
mit der Kraft seiner Gedanken eine virtuelle Kugel durch einen ebenso
virtuellen Raum steuerte.
Es macht ihm Spaß, mit den Wundern von morgen umzugehen. „Da sehe
ich meine berufliche Zukunft. Aber zugleich ist das Ganze schon ein
wenig beängstigend“. Beängstigend deshalb, weil die neuen
Techniken in Zukunft mit künstlicher Intelligenz arbeiten werden und
vielfach den Menschen mit seinen natürlichen Möglichkeiten
übertrumpfen. Vor allem, was den Bereich der Naturwissenshaften
betrifft. Hier wird es darauf ankommen, einen verantwortungsvollen
Umgang zu finden, damit man die Digitalisierung wirklich und real als
Segen für die Menschheit begreifen kann, so wie sie von ihren
Jüngern gesehen wird.
Damit das Gelernte auch hängen bleibt, erhält jeder Besucher des
Trucks einen Ikosaeder. Das ist ein Polyflächler, den man als
innovativen Chip benutzen kann. Er misst und speichert die besonderen
Interessen des Users. Und gibt bei Verbindung mit der zugehörigen
Homepage Tipps für die Berufsausbildung.
Drei Jahre lang haben sie entwickelt, die Leute von der Stiftung und
ihre Partner. 3,5 Millionen Euro hat der Truck samt Inhalt gekostet.
105 Quadratmeter stehen für die Exponate auf der Innenfläche zur
Verfügung. Experten von Fraunhofer, diversen Unis und weiteren
hochrangigen Fachleuten haben mitgewirkt. „Wir wollen jährlich
10.000 Schüler erreichen“, sagt Marco Alfter von der Stiftung, die
den Truck auf Tournee schickt.
Carla, Lilli und Maria lassen derweil ihren Triebwagen per
Magnettechnik lossausen. Sie staunen, wie schnell solch ein Zug fahren
kann. Und wie einfach das aussieht. Hier glaubt man, die Naturgesetze
seien außer Kraft gesetzt. Ob ein normaler Mensch als künftiger
Fahrgast solche Geschwindigkeiten verträgt? Das haben sie sich schon
gefragt, als die Dampflok erfunden wurde. Die Zeiten ändern sich,
manche Fragen bleiben dieselben...
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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