Kultur in der Region
Vom Wetterfrosch bis zu gesammelten Perlen

„Die Lustige Witwe“ – bei der Premiere gab es minutenlange stehende Ovationen für das Ensemble und natürlich auch für die „lustige Witwe“ Hanna Glawari (Barbara Senator – r.).  | Foto: Theater Bonn – Theo Beu
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  • „Die Lustige Witwe“ – bei der Premiere gab es minutenlange stehende Ovationen für das Ensemble und natürlich auch für die „lustige Witwe“ Hanna Glawari (Barbara Senator – r.).
  • Foto: Theater Bonn – Theo Beu

(Ad). So langsam rückt das Ende der aktuellen Spielzeit näher. Also ist jetzt die richtige Zeit im Monat Mai, um noch die Aktivitäten der Kulturstätten in der Region zu nutzen.

WachtbergDie Wachtberger Flötistin Cordelia Loosen-Sarr präsentiert am Samstag, 6. Mai, 20 Uhr, im Köllenhof in Ließem (Marienforster Weg 14) ihre neueste CD „Kaleidoscope of Oneness“. Seit 2008 bereichert sie das Kulturleben der Gemeinde Wachtberg mit etlichen musikalischen Beiträgen und Konzerten. Durch ein Stipendium des Landes NRW hat sie in diesem Jahr die Chance bekommen, eine neue CD zu produzieren. Auf diesem Album veröffentlicht sie ihre eigenen Kompositionen, „gesammelte Perlen“ ihres langjährigen Musikschaffens. Im Köllenhof präsentiert sie die Musik ihres neuen Albums mit einem hochkarätigen Ensemble exzellenter, professioneller und namhafter Musiker aus dem Jazz- und Weltmusikbereich. Der Eintritt beträgt 15 Euro (Abendkasse / Vorverkauf im Rathaus Berkum).

Im Drehwerk in Adendorf: das Trio „Malima“ entführt die Besucher am Freitag, 5. Mai, 20 Uhr, mit ihrer Musik nach Argentinien und Spanien. Dass es nicht immer die traditionelle Besetzung mit Gitarre, Bass und Schlagzeug sein muss, um ein außergewöhnlich schönes Klangerlebnis zu erzeugen, beweist „Mélange à Deux“, ein charmantes Duo, welches im Jahr 2017 aus der Zusammenarbeit einer Wienerin mit einem Pfälzer entstand. Die variationsreiche Oboe verschmilzt mit dem effektvoll-rhythmischen Akkordeon und erzeugt beim Zuhörer viel Leichtigkeit und Fröhlichkeit – am Sonntag, 7. Mai, 19 Uhr. Heinz Klever kommt mit seinem Soloprogramm „Allgemeine Realitätstheorie“ am Mittwoch, 10. Mai, 20 Uhr, nach Adendorf – Kabarett, Sketche, Songs und Parodien. Michael Eller präsentiert am Donnerstag, 11. Mai, 20 Uhr, sein Comedyprogramm „Unter Kreuzfahrern“. Komplett in den Wahnsinn treibt er seine Frau durch seine bloße Anwesenheit - Heinz Gröning alias der unglaubliche „Heinzzzzzzz“. Denn er weiß: „Ein Mann, der sich selbst überwunden hat, ist stark. Ein Mann, der es mit seiner Frau aufnimmt - der lügt. Denn eine gemeinsame Nacht dauert, wenn es hoch kommt, oft nur eine halbe Stunde. Und dann ist vom Rest des Lebens noch verdammt viel Zeit übrig“ - am Freitag, 12. Mai, 20 Uhr. Musik von Simon & Garfunkel mit dem Duo „Re-Cover“ gibt es am Donnerstag. 18. Mai, 20 Uhr. Infos / Karten: https://drehwerk-1719.de/buehne; Telefon: 02225 / 708 1719.

Bad GodesbergIm Monat Mai auf dem Spielplan des Kleinen Theaters: die musikalische Komödie von Werner Bauer mit Musik von Werner Richard Heymann: „Der Duft von Wirklichkeit - Wenn Filmfiguren von der Leinwand steigen“ – eine Hommage an das Tonfilm-Kino der 30er Jahre und an den unvergessenen Werner Richard Heymann, der die Musik zahlreicher Erfolgsfilme geschrieben hat wie zum Beispiel „Die Drei von der Tankstelle“. Vor den Nazis musste er zunächst nach Paris, später nach Hollywood fliehen. Elisabeth Trautwein Heymann, die Tochter des Komponisten, erlaubte Werner Bauer für diese musikalische Komödie, Musik aus dem gesamten Werk von Werner Richard Heymann zu verwenden. Infos/Karten: 0228 / 36 28 39.

In Chicago hat die Wirtschaftskrise zugeschlagen, und der Handel mit Blumenkohl stockt. Die führenden Händler diskutieren, wie sich die Geschäfte wieder ankurbeln lassen. Einig sind sie sich darüber, dass dem brutalen Gangster Arturo Ui der Zugang zu diesem Geschäft verwehrt bleiben soll. Mithilfe einer Intrige lässt sich der angesehene, aber alternde Politiker Dogsborough zu einer Stadtanleihe überreden, gibt sich aber der Korruption hin. Daraufhin wird ihm von der Stadt der Prozess gemacht. Dogsboroughs einzige Rettung scheint Arturo Ui zu sein, der mit seinen Schergen die Gelegenheit skrupellos ausnutzt. Ui steigt schnell auf im politischen und geschäftlichen Ränkespiel und versteht, dass Gewalt allein nicht reicht, um seine Macht zu expandieren – auch die Manipulation der Öffentlichkeit gehört dazu. In seinem Größenwahn macht er weder vor alten Weggefährten noch an den Stadtgrenzen Chicagos Halt. „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ - Brechts Parabel auf Hitler und die NSDAP entstand 1941 im finnischen Exil und beschreibt die gesellschaftlichen Verhältnisse, die den Aufstieg eines faschistischen Führers erlauben. Premiere am 20. Mai; weitere Aufführungen am 24. und 26. Mai sowie am 1. Juni.

Außerdem: das neue Werk von Fritz Kater „Blut wie Fluss“, in dem es um die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland aus der Sicht weniger Protagonisten des historischen Geschehens geht, am 12. und 30. Mai; „Hotel Godesberg“ von Rainald Grebe und Ensemble am 13. und 31. Mai. Infos und Karten: 0228 / 77 8008.

Bis weit in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein war Franz Schreker der einzige Opernkomponist im deutschsprachigen Raum, dessen Aufführungsziffern mit denen eines Richard Strauss Schritt zu halten vermochten. Und: Schreker war ein Liebling der Kritiker. Dieser Status begann mit der Uraufführung von „Irrelohe“ 1924 in Köln zu bröckeln; Mäkligkeiten der Rezensenten zeigten einen Gesinnungswandel an, ohne dass Schreker vom einmal beschrittenen und stets eigentlich bejubelten Weg abgewichen wäre. Die mehr und mehr erstarkenden Nationalsozialisten machten zugleich auch Stimmung gegen ihn. Als 1928 seine Oper „Der singende Teufel“ unter der musikalischen Leitung von Erich Kleiber an der Berliner Staatsoper ihre Uraufführung erlebte, fiel sie beim Publikum durch. Im Saal saßen erste randalierende Horden der SA und trugen wahrscheinlich maßgeblich zum Misslingen bei. Ab 1933 durften seine Werke in Deutschland nicht mehr gespielt werden. Das Bonner Opernhaus setzt den „singenden Teufel“ wieder auf den Spielplan; Premiere ist am 21. Mai; weitere Aufführungen am 24. und 28. Mai. Außerdem im Monat Mai: „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár am 7., 14., 20., 26. und 29. Mai. Die Premiere Ende April wurde vom Publikum mit minutenlangen stehenden Ovationen bedacht. Infos / Karten: 0228 / 77 80 22.

Der Mai im Pantheon – er bietet für jeden Geschmack etwas. Mit „Schleich-TV“ im bayerischen Fernsehen ist auch Helmut Schleich Kabarettfans ein Begriff. Am 6. Mai kann man ihn live im Pantheon mit seinem aktuellen Solo „Das kann man so nicht sagen!“ erleben. Und mit gleich noch einem fernsehbekannten Schauspieler, nämlich Roland Jankowsky aus der „Wilsberg“-Krimiserie, kann man am 7. Mai nähere Bekanntschaft schließen. Dann zelebriert Jankowsky alias „Kommissar Overbeck“ seinem Publikum neue schräg-kriminelle Shortstories.

Und wer kennt ihn nicht: Sven Plöger, als „Wetterfrosch“ ist er gleichfalls Kult und nun vermittelt er seinem Publikum im Pantheon am 9. Mai spannend und humorvoll den Klimawandel. Florian Schroeder wiederum ist ein gefragter Meinungsbildner der jungen Generation, am 12. Mai stellt er sein aktuelles Kabarettsolo „Neustart“ vor. Infos/Karten: Tel.: 0228-212521.

Noch bis 14. Mai auf dem Spielplan im Contra-Kreis-Theater: die „knallzarte“ Krimikomödie „Entführung für Profis“ von Martin Bross und Stefan Keim in einer Inszenierung von Contra-Chef Horst Johanning. In den Hauptrollen ist - neben Bross und Keim - auch Michaela Schaffrath zu sehen. Am 19. Mai hat dann die hochpointierte und sehr aktuelle Komödie „Extrawurst“ der bekannten Comedy-Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob Premiere. Eigentlich ist es nur eine Formsache: Die Mitgliederversammlung eines Tennisclubs soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein Problem - gäbe es nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Infos und Karten: 02 28 / 63 23 07.

„Die Lustige Witwe“ – bei der Premiere gab es minutenlange stehende Ovationen für das Ensemble und natürlich auch für die „lustige Witwe“ Hanna Glawari (Barbara Senator – r.).  | Foto: Theater Bonn – Theo Beu
Sven Plöger, als „Wetterfrosch“ ist er gleichfalls Kult, vermittelt seinem Publikum im Pantheon am 9. Mai spannend und humorvoll den Klimawandel. | Foto: Pantheon
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