Bornheimer Stolpersteine
Verneigung vor den Opfern
Bornheim (red). Die Stadt Bornheim beteiligt sich seit vielen Jahren an der Aktion „Stolpersteine“. Bereits 67 Messingschilder mit den Namen und Schicksalsdaten von Opfern des nationalsozialistischen Regimes hat der Künstler Gunter Demnig seit 2006 im Stadtgebiet verlegt. Nun wird die Aktion in Roisdorf und im Bornheimer Ortszentrum fortgeführt.
Am Montag, 17. Oktober, ab 15 Uhr wird Gunter Demnig zunächst an der Bonner Straße 70 sieben Stolpersteine verlegen. Sie erinnern an die Familien Scheuer und Sax, die vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die USA fliehen mussten.
Im Anschluss werden drei weitere Stolpersteine für die Bewohner des Hauses Secundastraße 7 in Bornheim verlegt. In dem Gebäude, auf dessen Hinterhof die erste Synagoge der jüdischen Gemeinde stand, lebten Moses Katz mit seiner Frau Sibilla und der gemeinsamen Tochter Marta. Alle drei wurden 1942 deportiert und in Maly Trostinec ermordet.
Ein weiterer Stolperstein wird an der Königstraße 75 verlegt. Der Stein wird an Amalia Nathan erinnern, die 1942 in Theresienstadt ermordet wurde.
Finanziert wird die Aktion in Bornheim seit ihren Anfängen durch private Spender, sogenannte „Stolperstein-Paten“. Diese übernehmen die Kosten für die Herstellung und Verlegung eines Steins. Bürgermeister Christoph Becker verleiht den diesjährigen Paten nach dem Abschluss der Verlegungen am Peter-Fryns-Platz als Anerkennung Ehrenurkunden.
Auch dieses Jahr haben sich wieder viele Bürgerinnen und Bürger bereit erklärt, eine solche Patenschaft zu übernehmen. Die Nachfrage war so groß, dass es bereits eine Warteliste für die nächste Verlegung gibt.
Bürgermeister Christoph Becker freut sich nach eigenem Bekunden über das große Interesse und lädt alle Bornheimerinnen und Bornheimer ein, an der Verlegung der Stolpersteine teilzunehmen, um die Erinnerungskultur in unserer Stadt aktiv zu unterstützen.
In Bornheim findet man Stolpersteine bisher in den Ortschaften Roisdorf, Bornheim, Walberberg, Hersel, Widdig, Merten, Sechtem und Waldorf. Jeder, der diese kleinen Denkmale betrachtet und die Inschriften liest, muss nach unten sehen und verneigt sich so unweigerlich – eine Verneigung vor den Opfern.
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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