Geplante Feuerwache
Kritik an alleinigen Standort Römerstraße

Brühl. Die geplante Feuer- und Rettungswache sorgt weiter für Diskussionen. Bei der zweiten Info-Veranstaltung im Clemens-August-Forum kritisierten mehrere Bürger die hohen Kosten von derzeit geschätzten 85 bis 100 Millionen Euro. Kritik gab es auch am geplanten Standort an der Römerstraße als alleinige Wache. In vielen Kommunen sei es gängige Praxis die Feuerwehr auf mehrere Standorte zu verteilen. An der Römerstraße könnte, neben einer modernisierten Wache an der Rheinstraße, ein großes Gerätehaus für die freiwilligen Kräfte errichtet werden. Auf dem Grundstück könnten daneben günstige Wohnungen gebaut werden, um die Attraktivierung des freiwilligen Dienstes zu steigern. "Wegen der hohen Kosten müssen dringend noch weitere Varianten geprüft werden. Dann müssen alle Kosten auf den Tisch. Es geht nicht an, dass vier, fünf Politiker im Hinterzimmer eine bestimmte Lösung aushecken. Hier muss dringend mehr Transparenz geschaffen werden", forderte Ralf Schnackerz unter großem Beifall. Vor der engagierten Diskussion hatte Brandschutzingenieur Rudolf Breising die Grundlagen des Brandschutzbedarfsplans erläutert. Ausgangsszenario für die Hilfsfrist von acht Minuten ist der sogenannte kritische Wohnungsbrand. Dabei handelt es sich um einen Wohnungsbrand im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses mit verrauchtem Treppenraum, Menschenrettung über Drehleiter und einer vermissten Person in der Brandwohnung. Auf der Grundlage der Einsätze vom 2015 bis 2018 kommt der Experte bei seiner Auswertung zu einem negativen Ergebnis: "Durch die langen Anfahrtszeiten entsteht eine sehr hohe Rüstzeit für ehrenamtliche Einsatzkräfte. Die Lage der Wache an der Rheinstraße ist ungeeignet die Hilfsfristen sicherzustellen." Auch Frederik Schütte, Ingenieur für Gefahrenabwehr, hält eine Anpassung des Standortes für erforderlich: "Die Wache liegt zu weit im Osten des Stadtgebietes. Es bestehen Defizite bei  der Erreichbarkeit der westlichen und südlichen Stadtteile." Nach den Sommerferien will Bürgermeister Dieter Freytag zu einer weiteren Info-Veranstaltung einladen. 

Ralf Schnackerz forderte die Prüfung weiterer Varianten und mehr Transparenz. Foto Brodüffel

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Hans Peter Brodüffel aus Brühl

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