Theater mit dem Deutsch-Türkischen Verein
Alt werden - (k)ein Vergnügen

Die Darstellerinnen im Theaterstück „Bremer Stadtmusikanten oder ‚Wir machen den Weg frei!‘“ zeigten auf, dass Altern kein Vergehen ist. | Foto: ha
  • Die Darstellerinnen im Theaterstück „Bremer Stadtmusikanten oder ‚Wir machen den Weg frei!‘“ zeigten auf, dass Altern kein Vergehen ist.
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Pesch - (ha). Wie in einer bekannten Fabel fühlen sich auch die
Darstellerinnen im Theaterstück „Bremer Stadtmusikanten oder Wir
machen den Weg frei!‘“ von der Gesellschaft ausgegrenzt und
unnütz. Im eigentlich wohl verdienten Ruhestand hätten sich die
Damen mehr Wertschätzung gewünscht. Doch es kommt anders: Entweder
von den überforderten Familienmitgliedern als kostenlose
Haushaltskraft ausgebeutet oder aufgrund der niedrigen Rente aus ihrem
Zuhause vertrieben, sehen sich die Seniorinnen einer traurigen Zukunft
gegenüber. Doch das Schicksal führt die Frauen auf ihrem zunächst
einsamen Weg zusammen und lässt in der Gemeinschaft neue Perspektiven
aufkommen.

Vor mehr als 40 Zuschauern präsentierte das zehnköpfige Ensemble um
Regisseurin und Texterin Nicole Krause im Evangelischen
Gemeindezentrum Pesch eine sensible Geschichte über das Altern, in
der authentische Figuren gezeichnet wurden.
„Bei den Bremer Stadtmusikanten geht es mehr oder weniger ja um
Tiere, die vom Hof gejagt werden. So fühlen sich die Senioren
manchmal bestimmt auch, wenn man ihnen ihre Fähigkeiten aberkennt
oder sie nur noch als Belastung empfindet. Wir haben uns für das
Stück überlegt, welche Möglichkeiten bestehen, um diese Tragödien
zu vermeiden und weiterhin ein selbstbestimmtes Leben zu führen“,
so Krause.

Neben der gesellschaftlich relevanten Botschaft ergab sich für die
55- bis 75-jährigen Mitspielerinnen des Deutsch-Türkischen Vereins
aus Chorweiler zudem eine Gelegenheit, während der viermonatigen
Proben ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. „Die Damen haben alle
Migrationshintergrund und kommen aus Ägypten, dem Iran, Russland, der
Türkei oder von den Niederländischen Antillen. Das Sprachtraining
und seine Facetten, wie beispielsweise ein lautes Betonen, stärkt
auch das Selbstbewusstsein“, erklärt die Theaterpädagogin.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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