Projekt „Stadtteileltern" geht zu Ende
Berufliche Perspektive als Belohnung

Auch per Telefonschaltung, hier mit Stadtteilmutter Miriam Abolfazli, tauschten sich Projektkoordinatorin Hilene Maldonado Dominguez (r.) und Teilnehmerin Benedith Maduwuba regelmäßig über Erfahrungen und Neuigkeiten aus. | Foto: Hoeck
  • Auch per Telefonschaltung, hier mit Stadtteilmutter Miriam Abolfazli, tauschten sich Projektkoordinatorin Hilene Maldonado Dominguez (r.) und Teilnehmerin Benedith Maduwuba regelmäßig über Erfahrungen und Neuigkeiten aus.
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Seeberg - (hh). Vor drei Jahren startete das Projekt „Stadtteileltern“,
das von der Volkshochschule als Projektleitung durchgeführt und durch
Fördergelder des Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem
NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales finanziert wurde.
Nun heißt es für die insgesamt zwölf Teilnehmer Abschied nehmen von
ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für und in Familien aus Seeberg,
Blumenberg und Chorweiler.

Zu Beginn der Maßnahme, die als Ziel eine spätere, zumindest
befristete Anstellung der Teilnehmer vorsah, meldeten sich die
seinerzeit arbeitslosen Personen, um zunächst im Rahmen einer
halbjährlichen Qualifikation Grundkenntnisse etwa zu sozialen und
gesundheitlichen Themen wie auch zum Zeitmanagement zu erwerben.
„Danach startete die zweite Phase, in denen sie Bürger begleiteten
und ihnen im Alltag behilflich waren“, erklärt Projektkoordinatorin
und Diplom-Pädagogin Hilene Maldonado Dominguez.

Neben Behördengängen, Fragen zu schulischen Anliegen oder bei
Erziehungsproblemen standen die Stadtteileltern ratsuchenden Bürgern
im Begegnungscafé des Vereins „Fundus Köln-Nord“ auch während
einer Sprechstunde zur Verfügung, wo auch teamintern Probleme und
Schwierigkeiten erörtert werden konnten. „Die monatlichen zehn
Stunden, die jeder in die Tätigkeit investieren sollte, reichten
jedenfalls bei weitem nicht aus. Doch eine zeitliche Aufstockung war
leider nicht möglich“, bedauert Dominguez.

Auch die Stadtteileltern profitierten von ihrem eigenen Wirken.
Während Benedith Maduwuba ihre Deutschkenntnisse verbessern konnte,
lernte die alleinerziehende Mutter Miriam Abolfazli ihre
Leistungsfähigkeit kennen. „Ich habe erfahren, wo meine Grenzen
liegen. Ich habe immer gerne geholfen, aber natürlich musste ich ja
auch noch mein eigenes Leben regeln. Die Gefahr der Vereinnahmung
bestand schon bisweilen.“

In der letzten Projektphase wurden die Teilnehmer schließlich auf
ihre eigenen beruflichen Perspektiven vorbereitet. „Neun von elf
Personen sind bereits in einem Job oder einer beruflichen
Weiterqualifizierung beziehungsweise starten demnächst durch“,
zieht die Projektkoordinatorin ein positives Fazit und freut sich etwa
über Abolfazlis beginnende Ausbildung zur Steuerfachangestellten. Bei
einer möglichen Finanzierung soll das erfolgreiche Projekt wiederholt
werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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