In Worringen soll ein Retentionsraum entstehen
Besserer Schutz vor Hochwasser

In der Tieflage entlang der Bruchstraße wird eine Hochwasserschutzwand errichtet. Die beiden Unterführungen unter der Bahnstrecke (hier die Unterführung an der Ecke Walter-Dodde-Weg) werden durch Pumpen mit Notstromversorgung trocken gehalten. | Foto: Hoeck
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  • In der Tieflage entlang der Bruchstraße wird eine Hochwasserschutzwand errichtet. Die beiden Unterführungen unter der Bahnstrecke (hier die Unterführung an der Ecke Walter-Dodde-Weg) werden durch Pumpen mit Notstromversorgung trocken gehalten.
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Worringen - (hh). Bei den Hochwasserereignissen von 1993 und 1995 wurde Köln
verschont. In Worringen stand der Rhein seinerzeit mit 10,69 Metern
knapp unterhalb des damaligen Schutzzieles.

Heute ist der Kölner Norden zwar bis zu einem Wasserstand von 11,90
Metern geschützt, doch bundesweite extreme Wetterverhältnisse
veranschaulichen bisweilen, dass auch mit heutigen
Hochwasserschutzmaßnahmen Katastrophen nicht immer verhindert werden
können. Umso wichtiger ist ein effektives Hochwassermanagement mit
der Möglichkeit, Retentionsräume aktivieren zu können.

Zur Senkung des Hochwasserrisikos leisten gesteuerte Retentionsräume
wertvolle Hilfe. Darunter versteht man eingedeichte Flächen, die bei
Hochwasser kontrolliert geflutet werden. Somit kann der Wasserstand
des Rheins gesenkt und unter Umständen eine Katastrophe abgewendet
werden. Auch Worringen ist ein Teil einer Kette von Retentionsräumen
entlang des Rheins.

Aufgrund seiner Bedeutung für die nördlichen Kölner Stadtteile
wurde der Retentionsraum Köln-Worringen 1996 in das
Hochwasserschutzkonzept der Stadt Köln aufgenommen. Er soll circa 670
Hektar groß sein und ein Fassungsvermögen von rund 30 Millionen
Kubikmetern Rheinwasser haben. Aufgrund seiner überörtlichen
Bedeutung wird der Retentionsraum durch das Land Nordrhein-Westfalen
finanziert; Planung, Bau und Unterhalt werden von den
Stadtentwässerungsbetrieben (Steb) Köln durchgeführt.

Der Retentionsraum soll dann geflutet werden, wenn der Rhein eine
Höhe von mindestens 11,70 Metern erreicht hat und die offizielle
Prognose des Hochwassermeldezentrums eine Überschreitung von 11,90
Meter voraussagt. Durch den Einsatz des Retentionsraums kann der
Wasserstand dann um bis zu 17 Zentimeter gesenkt werden. Zudem
gewinnen die Einsatzkräfte bis zu 14 Stunden Zeit für
Rettungsmaßnahmen, da die Überflutung verzögert wird. Hierfür
notwendige Bauprojekte sehen aktuell insbesondere den Bau einer
Hochwasserschutzwand in der Bruchstraße, die Errichtung eines
Fangedamms in der Brombeergasse, die Erhöhung der Neusser Landstraße
(inklusive Anbringung einer Hochwasserschutzwand) sowie die Flutung
des Pletschbachs vor, der anschließend durch zwei Absperrbauwerke
verschlossen wird.

Die Natur und die Tierwelt sollen durch die Bauwerke des
Retentionsraums, die sich gut in das Landschaftsbild einfügen werden,
so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Während der Bauphase
(voraussichtlicher Start 2019) kann es zu Verkehrsbeeinträchtigungen
kommen; von den Bauwerken selbst gehen nach der Fertigstellung jedoch
keine Einschränkungen aus.
Mehr Informationen gibt es unter
www.steb-koeln.de/hochwasser-und-ueberflutungsschutz

In der Tieflage entlang der Bruchstraße wird eine Hochwasserschutzwand errichtet. Die beiden Unterführungen unter der Bahnstrecke (hier die Unterführung an der Ecke Walter-Dodde-Weg) werden durch Pumpen mit Notstromversorgung trocken gehalten. | Foto: Hoeck
Entlang der Brombeergasse (Foto) soll ein Fangedamm im Wald errichtet werden.  Großer Vorteil: Dieses kompakte Bauwerk benötigt deutlich weniger Fläche als ein Deich. | Foto: Hoeck
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