Ein Fahrzeug, das schon vor 50 Jahren begeisterte
Capri-Fans unter sich

Fachmänner unter sich: Blick unter die Haube eines getunten RS V8 Turbo. | Foto: Herrlich
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Merkenich - (her). Walter Röhrl fuhr einen. Auch Klaus Ludwig, Jochen Mass oder
Hans Joachim Stuck.  Alle vier sind mit Fahrzeugen ganz
unterschiedlicher Marken zu deutschen Motorsportlegenden geworden.
Eines eint sie alle. Irgendwann fuhren sie einen  Wagen, der selbst
zur Legende wurde: einen Ford Capri.

Gebaut wurde das schnittige Sportcoupé, das an den amerikanischen
Ford Mustang erinnert, ab 1969 bis 1986 in Köln. Also vor 50 Jahren.
Die Fordwerke luden zum runden Geburtstag zusammen mit dem
Capri-Club-Deutschland zum „Capri-Treffen“ ein. Rund 110
Capri-Modelle waren zu bewundern. Fahrzeuge aus der Schweiz, Holland,
Frankreich, England, Italien und Belgien, standen im Halbrund auf dem
Asphalt, über den sonst mit Vollgas die allerneuesten Modelle
brettern. „Die Faszination, die der Capri noch heute auslöst, ist
immer noch ungebrochen“, freut sich Marc Keiterberg, Redakteur für
den Capri-Club.

Maximilian Waffler, gerade 20 Jahre jung und Mitglied des
„Capri-Club Neumarkt/Oberpfalz“, kommt aus dem Schwärmen nicht
mehr heraus. „Der Capri triggert mich vor allem wegen des unheimlich
direkten Fahrgefühls. Da spürst du die Straße hautnah. Sowas wird
heute nicht mehr gebaut“. Ihm gehört ein schneeweißer Capri 2300
GT der ersten Generation. Topgepflegt. Was ein kleines Wunder ist;
denn die Fahrzeuge aus der Serie, die später „Capri I“ heißen
sollte, sind für Rostfraß anfällig. Weshalb es davon nicht mehr
viele zu sehen gibt.

Insgesamt wurden in Köln, Saarlouis und den englischen Werken
Halewood und Dagenham 1.9 Millionen Fahrzeuge von Band auf die Straße
gelassen. Eine Erfolgsstory, die eng mit den Rennerfolgen von Walter
Röhrl, Jochen Mass, Klaus Ludwig oder Hans Joachim Stuck
zusammenhängt. „Win on sunday, sell on monday“ war ein gängiger
Verkaufsslogan im Hause Ford. Der Capri, etwa die 1,7 Liter Version
mit satten 600 PS aus dem Hause „Zakspeed“, war ein Hingucker, mit
dem Klaus Ludwig 1981 Deutscher Rennsportmeister wird. Das kurbelt die
Verkaufszahlen an.

Die ursprüngliche erste Version des Wagens, der im Volksmund ein
bisschen verächtlich „Facharbeiterporsche“ genannt wurde, hatte
gerade 55 PS.  Das reichte für magere 133 km/h. „Trotzdem war
genau das der Wagen meiner Sehnsucht“, erinnert sich Capri-Fahrer
Christoph Hommann, der aus Lüdenscheid angereist ist. „Meine Eltern
hatten wenig Geld, das erste Auto war ein Ford Taunus. Und ich wollte
immer schon den Capri haben. Als ich den Führerschein hatte, war das
mein erstes Auto.“

Die Sache mit dem „Facharbeiterporsche“ pariert Jens Knoth,
Werkleiter des Ford-Entwicklungszentrums, sehr geschmeidig. „Das ist
ja fast ein Kompliment; Henry Ford wollte immer gute, aber bezahlbare
Autos für eine breite Käuferschicht produzieren!“

Fachmänner unter sich: Blick unter die Haube eines getunten RS V8 Turbo. | Foto: Herrlich
An jedem Wagen lebhafter Gedankenaustausch. Der Capri sorgt noch immer für Gesprächsstoff. | Foto: Herrlich
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