Immer gerne im Freien
Christine Nietmann feiert 100. Geburtstag

Christine Nietmann fühlt sich im Johanniter-Stift sehr wohl. Gerne sitzt sie in gemütlicher Runde und genießt bei schönem Wetter die wunderbare Gartenanlage. | Foto: Hoeck
  • Christine Nietmann fühlt sich im Johanniter-Stift sehr wohl. Gerne sitzt sie in gemütlicher Runde und genießt bei schönem Wetter die wunderbare Gartenanlage.
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HEIMERSDORF - (hh) Manchmal fällt es ihr doch schwer, sich an elementare Dinge
ihres Lebens zu erinnern. „Wissen Sie, wenn man mal so alt ist wie
ich, ist das aber doch ganz normal und auch verzeihbar, oder?“,
fragt Christine Nietmann, die vor kurzem ihren 100. Geburtstag feiern
konnte.

Am 20. Mai 1917 erblickte sie in Niederhalberg, einem heutigen
Stadtteil von Hennef/ Sieg, das Licht der Welt. Nach der Grundschule,
die sie im benachbarten Bödingen besuchte, erlernte sie den Beruf
einer Schneiderin, den sie auch bis zu ihrer Hochzeit im Jahre 1942
ausübte. „Meinen Mann Bernhard habe ich auf einer Tanzveranstaltung
während eines Jahrmarkts in Bödingen kennengelernt. Die Initiative
ging eindeutig von ihm aus. Wir Mädchen waren doch überwiegend sehr
schüchtern zu dieser Zeit“, schwelgt Nietmann in Erinnerungen.
Gerne hat sie mit ihrem Mann Urlaubsreisen nach Österreich und
Italien unternommen sowie sich für mehrere Kreuzfahrten aufs Schiff
begeben. „Es war außerdem ein großes Glück, dass mein Mann als
Lokomotivführer bei der Bahn angestellt war. So hat er oft
Freifahrtscheine bekommen, die wir dann für unsere Touren genutzt
haben.“ Zehn Jahre waren sie zudem Mitglied in einem Kegelclub, in
dem sie die Geselligkeit genossen. Auch Wandern war ihre große
Leidenschaft, und jede freie Minute verbrachte sie in ihrem
Schrebergarten.
„Ich war immer gerne draußen in der Natur. Das mache ich übrigens
heute noch, so oft es geht“, erläutert die Mutter einer Tochter,
die zudem dreifache Groß- und fünffache Urgroßmutter ist. Als ihr
Mann pensioniert wurde, zogen sie nach Nippes, da hier seine
Verwandtschaft wohnte. Bis 2015 blieb das Veedel dann ihre Heimat.
Als Bernhard Nietmann 1996 verstarb, lebte sie allein und wurde bis zu
ihrem Umzug in das Johanniter-Stift „Gut Heuserhof“ von ihrer
Tochter pflegerisch betreut. Hier ist sie schon längst heimisch
geworden und nimmt gerne an verschiedenen Gruppenangeboten und allen
Veranstaltungen in der Einrichtung teil. „Ob Karnevals- oder
Weihnachtsfeier, Frühjahrs-, Sommer- oder Herbstfest – Frau
Nietmann ist immer dabei. Und bei schönem Wetter ist sie umgehend
draußen und zieht mit ihrem Rollator einige Runden durch den
Garten“, konnte Marion Blömeling vom Sozialen Dienst berichten.
Christine Nietmann lacht. „Das ist doch normal. Ich muss doch
wissen, was hier so läuft. Außerdem leben hier viele nette Leute.“
Sie ärgerte sich allerdings, dass kein städtischer Vertreter an
ihrem besonderen Geburtstag mit persönlichen Gratulationswünschen
vorbeigekommen ist. „Das hatte ich schon erwartet, dass jemand
erscheint und mir ebenfalls einen Blumenstrauß überreicht.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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