Hilfe so früh wie möglich
Demenz-Netz Kölner Norden lud zum gemeinsamen Nachmittag ein

Christoph Besta (3. v.r.) vom Demenz-Netz will die Versorgung von Demenzerkrankten im Kölner Norden verbessern. | Foto: Dröge
  • Christoph Besta (3. v.r.) vom Demenz-Netz will die Versorgung von Demenzerkrankten im Kölner Norden verbessern.
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CHORWEILER - (cd). „Was bin ich?“, „Am laufenden Band“, „Dalli Dalli“ -
Titel von Sendungen, die bei vielen älteren Mitbürgern noch wohlige
Erinnerungen an gemütliche Fernsehabende in den 60er und 70er Jahren
wachrufen. Das hatte sich das Demenz-Netz Kölner Norden zu nutze
gemacht, das die Senioren des Kölner Nordens zu einem
Nachmittagstreff im Café Pegasus am Pariser Platz eingeladen hatte, 
und die großen Samstagabendshows vergangener Jahrzehnte zum Thema der
Veranstaltung gemacht hatte. Während sich die Gäste bei Café und
Kuchen sich untereinander kennenlernen konnten, nahmen sie selbst an
einfachen Quiz-Spielen teil. So ließ Christoph Besta vom Demenz-Netz
sie etwa die Titelmelodien bekannter Sendungen erraten.
Besta ist einer der etwa zehn bis 15 Begründer des Demenz-Netzes
Kölner Norden, das seit etwa zwei Jahren aktiv ist. Die Mitwirkenden
des Netzwerkes, die bei verschiedenen Trägern beschäftigt sind, 
bündeln ihre Kompetenzen zum Thema Demenz, um Betroffenen und
Angehörigen eine kostenlosen Beratung anbieten zu können. „Wir
waren der Meinung, dass es im Kölner Norden an vernünftigen
Angeboten in diesem Bereich mangelt und wollten Abhilfe schaffen“,
so Besta, der in der gerontopsychiatrischen Abteilung der LVR-Klinik
arbeitet.
Die Beratung des Demenz-Netzes läuft zurzeit noch in erster Linie
telefonisch, Besta kündigte jedoch an, dass es schon bald auch eine
Sprechstunde geben soll, die alle 14 Tage in den Räumen des Café
Pegasus stattfinden wird. „Mit unseren Nachmittagsveranstaltungen
wollen wir uns und unser Anliegen vor allem bei unserer Zielgruppe
bekannter machen“, so Besta.
Denn das Thema Demenz wird laut Besta in Zukunft immer alltäglicher
werden. Während die Gesellschaft immer älter wird – heute geborene
Mädchen haben bereits eine statistische Lebenserwartung von hundert
Jahren – beobachtet Christoph Besta, dass immer mehr Betroffene
bereits in jungen Jahren ab 45 an Alzheimer erkranken. Daher plädiert
er auch dafür, Demenzerkrankte nicht wegzusperren, sondern am
gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Nicht zuletzt auch, um
die pflegenden Angehörigen zu entlasten. „Viele Pflegende glauben,
sie müssten es ganz allein schaffen und ruinieren dabei nur ihre
eigene Gesundheit. Je früher Hilfe von außen herangezogen wird,
desto besser, für Betroffene und Pflegende gleichermaßen.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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