Verärgerung in Blumenberg
Der Naturliebhaber bleibt verärgert
BLUMENBERG - (hub). Josef Schmidt hatte sich hinter seinem Grundstück an der
Langenbergstraße ein Paradies geschaffen, das auch als Sichtschutz
diente. So befanden sich am Zaun Brombeersträucher. „Im Sommer habe
ich noch zwanzig Gläser Gelee hergestellt“, so der Senior. Nun
wurde vom Grünflächenamt alles entfernt und jeder kann von außen
sehen, ob jemand zuhause ist.
Vor Jahren war ein Versuch gescheitert, die Fläche anzukaufen. Dazu
hätten auch die Nachbarn ihren Bereich ankaufen müssen, damit eine
gerade Flurlinie bestehen bleibt. „Städtisches Gelände zu nutzen,
ist eine Form von Inbesitznahme“, sagt Bezirksbürgermeister
Reinhard Zöllner.
Vor 29 Jahren hatte sich der gebürtige Longericher in Blumenberg ein
Fertighaus gekauft und sich hier niedergelassen. Die Maßnahme der
Stadt kann er nicht verstehen, denn die Anwohner hätten immer alles
gepflegt, so auch die Hecken an den Parkplätzen. Da sei in all den
Jahren nie jemand von der Stadt gekommen, um die Hecken zu schneiden.
Besonders ärgert sich der Naturliebhaber, dass die Rodung ohne
Vorankündigung umgesetzt wurde.
Die Stadtsprecherin Sabine Wotzlaw weist darauf hin, dass in den
vergangenen Jahren zahlreiche Gegenstände, wie Brennholzstapel,
Komposter und Grills auf dem städtischen Grund aufgestellt worden
seien. Auch fremdländische Gewächse wie der Feuerdorn, die dort
nicht hingehörten, seien angepflanzt worden. Das Grünflächenamt
habe das Gelände nun freigeschnitten, um die Gegenstände abräumen
und die nicht heimischen Pflanzen beseitigen zu können.
Zurückgeblieben sei ein ziemlich wild geschnittenes Gestrüpp, klagt
Schmidt.
Wotzlaw kündigt ein ähnliches Vorgehen für Mitte Dezember in der
Geiersbergstraße an. Die Stadt habe hier die Anwohner bereits
aufgefordert, ihre Gegenstände zu entfernen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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