Wichtige Anlaufstelle
Die Finanzierung des Bauwagen-Angebotes ist eine Zitterpartie
ROGGENDORF-THENHOVEN - (hh). Für die vierzehnjährige Tulli ist die Sache klar. „Ohne den
Bauwagen wüsste ich nicht, was ich an diesen Tagen machen sollte. Er
gehört einfach zu meiner Freizeitgestaltung. Hier treffe ich Freunde,
kann spielen und Spaß haben. Und Aysun ist auch total cool.“
Seit 2010 ist ein alter Bauwagen in der Nähe des Worringer Bahnhofs
zweimal wöchentlich eine beliebte und wichtige Anlaufstelle für
Kinder und Jugendliche. Im Bauwagen gibt es jede Menge
Spielmöglichkeiten, Platz zum Unterhalten, eine Kochecke und einen
Internetzugang. „Manchmal grillen wir auch, helfen bei den
Hausaufgaben oder machen gemeinsame Ausflüge zur Jugendeinrichtung
‚Die Villa‘ oder zum Krebelshof“, erläutert Mitarbeiterin Aysun
Tokgözoglu.
In den Osterferien erhielt der Wagen, den Margret Hees,
Fachbereichsleiterin Soziale Brennpunkte im Sozialdienst Katholischer
Männer (SKM) e.V. Köln, für einst 1.500 Euro einer Baufirma
abgekauft hatte, einen neuen Anstrich. Unter der Anleitung des
freischaffenden Künstlers „Frank Zappel“ alias Raphael Mohr
verewigten sich 15 Kinder und Jugendliche mit leuchtenden modernen
Schriftzügen, einem FC Köln-Wappen, einer Comicfigur und einem
Fußball als Symbol für den nahegelegenen Bolzplatz auf der
„Außenhaut“ des Bauwagens. „Die alte Farbe war stark
abgebröckelt und die jetzigen Besucher geringschätzten auch die
Gestaltung durch ihre Vorgänger.
Es wurde daher Zeit, etwas Neues zu machen“, erklärt
Villa-Einrichtungsleiter Gregor Mink.
Seit seinem Start steht der jugendrelevante Treffpunkt jährlich auf
finanziell wackligen Beinen. „Bis heute gibt es keine
Regelfinanzierung. Zum Glück haben wir vor wenigen Tagen einen
positiven Bescheid vom Rat der Stadt zur diesjährigen Unterstützung
erhalten“, sagt Hees. Zahlreiche Sponsoren haben in den vergangenen
Jahren zudem das Projekt finanziell unterstützt. „Mehrere
Stiftungen, die Bezirksjugendpflege, der SKM oder auch der
Bürgerverein haben sich bisher beteiligt, wofür wir sehr dankbar
sind.“ In diesem Jahr half der „Rotary Club Dormagen“ mit einer
großzügigen Spende von 6.000 Euro. Für das kommende Jahr läuft die
Suche nach interessierten „Übergangsfinanzierern“ auf Hochtouren,
damit Tulli und die anderen durchschnittlich 20 Besucher weiterhin
eine tolle Zeit in ihrem Bauwagen erleben können.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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