Investor will ein neues Hochhaus bauen

Ein Dorf im Quartier

Chorweiler - (hub). Dass ein Hochhausbau nicht nur bedeutet, einfach nur nach
oben zu bauen, sondern dass auch ein attraktives Bauwerk dabei
entstehen kann, will ein Investor auf dem Postgelände an der Lyoner
Passage beweisen. Wie beim Haus einer Schnecke wird es von Terrasse zu
Terrasse in die Höhe gehen. Dabei wird viel Grün in Form von
Schrebergärten eingeplant. So heißt das Projekt auch „Das essbare
Dorf im Quartier.“

Das vierzehngeschossige Gebäude auf dem 3.751 Quadratmeter großen
Grundstück bietet für jeden Lebensbereich etwas. Dazu gehört auch
eine dreigruppige Kindertagesstätte im dritten Obergeschoss mit
Außenfläche auf dem zweiten Obergeschoss und einem Zugang zum
benachbarten Spielplatz. Auch Sport und Wellness kommen nicht zu kurz.
„Die städtebaulichen Defizite der Chorweiler-Mitte sind zu lange
mumifiziert worden“, sagt CDU-Ratsmitglied Thomas Welter.  So
bedürfe es mutiger politischer Entscheidungen, den Stadtteil neu zu
denken und bereitwilliger visionärer Investoren, die zeitgemäßen
Städtebau voranbringen.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Norbert Schott mahnt, dass sich die
Bezirksvertretung von einem solchen Prestigeprojekt nicht blenden
lassen dürfe, denn am Standort finde mit dem Wegfall der zentralen
Poststelle, der Postbankfiliale sowie des Verteilzentrums ein weiterer
Abbau der bestehenden Infrastruktur im Stadtbezirk statt und müsse
entsprechend an anderer Stelle oder im Projekt selbst neu errichtet
werden.

Die letzte Bezirksvertreter-Sitzung und die geringe Wahlbeteiligung
haben Spuren bei der Leiterin des Stadtplanungsamtes, Eva Herr,
hinterlassen. „Wir müssen erst das Vertrauen der Bevölkerung
zurückgewinnen und die Projekte im Stadtbezirk behutsamer planen.“