Siegerentwurf für Kreuzfeld wurde prämiert
Enttäuschung im Stadtbezirk

Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Tanja Jauernig von ADEPT ApS sowie Bau- und Planungsdezernent Markus Greitemann. | Foto: Brand
  • Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Tanja Jauernig von ADEPT ApS sowie Bau- und Planungsdezernent Markus Greitemann.
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Kölner Norden (hub). Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat den städtebaulichen Entwurf „The Woodhood – Kreuzfeld Gartenstadt 2.0“ als Favoriten des Begleitgremiums aus dem Wettbewerblichen Dialog für Kreuzfeld verkündet. Der Entwurf des interdisziplinären Planungsteams um ADEPT ApS aus Kopenhagen mit Karres en Brands, Landschapsarchitecten b.v. aus Hilversum, ARGUS Stadt und Verkehr PartG mbH aus Hamburg und Metabolic BV aus Amsterdam hatten das Gremium, in dem Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner einziger Vertreter des Stadtbezirks Chorweiler war, überzeugt. Das Plangebiet im linksrheinischen Kölner Norden grenzt westlich an den Stadtteil Blumenberg.
Bei den Planungen sehen Ratsherr Thomas Welter (CDU) und Bezirksvertreter Rainer Stuhlweißenburg die Belange des Stadtbezirks nicht hinreichend berücksichtigt. Dem Wunsch, die neue Siedlung als Teil eines Stadtteils Blumenberg zu sehen, erteilten die Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Beigeordnete für Planen und Bauen, Markus Greitemann, eine Absage. „Hier haben wir die Möglichkeit, mindestens achttausend Menschen eine Wohnung anzubieten; damit hat Kreuzfeld den Anspruch, ein eigener Stadtteil zu sein“, erklärte Greitemann. Der Stadtteil müsse aber Benefits für die benachbarten Stadtteile bieten, so Greitemann weiter. Stuhlweißenburg ist ein Stück weit enttäuscht. Die Bezirksvertretung Chorweiler habe alles für eine gute Lösung getan, doch es werde durch Rat und Verwaltung über ihre Köpfe hinweg entschieden.
Der Bezirksfraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Wolfgang Kleinjans, gibt zu Bedenken: „Die Bebauung von dem Teil Blumenbergs, der an die Mercatorstraße grenzt, ist zum einen positiv zu sehen, weil es die Orte verbindet, zum anderen negativ zu sehen, da viel Bestandsgrün zerstört wird und zu Recht Proteste in Blumenberg auslösen werden.“
An den verkehrlichen Problemen im Kölner Norden kommt auch der Dezernent nicht vorbei. Es könne erst gebaut werden, wenn diese Probleme gelöst seien, so Greitemann. Vor dem Baubeginn von Kreuzfeld soll laut Ratsbeschluss vom 6. Februar 2020 der Ausbau und die Anbindung des Blumenbergsweges an die Autobahn 57 erfolgen. Laut dem Straßenbaulastträger, Landesbetrieb Straßenbau NRW, ist mit einer Fertigstellung frühestens 2030 zu rechnen. Wolfgang Kleinjans fordert: „Der Dresenhofweg sollte in Höhe des Randes der neuen Kreuzfelder Siedlung in Richtung Weiler für die Durchfahrt von Kfz gesperrt werden.“
Der Entwurf des Teams weist Ähnlichkeiten mit dem Entwurf des Hamburger Stadtteils Oberbillwerder auf. Dort ist als Oberbaudirektor Greitemann-Vorgänger Franz-Josef Höing tätig.
Der Siegerentwurf dient nun als Grundlage für die integrierte Planung des städtebaulichen Masterplans für den neuen Stadtteil und soll weiter vertieft und detailliert ausgearbeitet werden.

Redakteur/in:

Angelika Koenig aus Leichlingen

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