Am 8. September in Chorweiler
Festival für die Demokratie
von Stephanie Broch
Chorweiler. Rappen, tanzen, kicken, T-Shirts gestalten, essen, chillen – das und viel mehr können junge Menschen am 8. September in Chorweiler. An dem Tag veranstaltet der Kölner Jugendring e.V. das große „Demokratie-Jugend-Festival – Turn up in CC“ auf dem Pariser Platz. „Der Name kommt von den Jugendlichen selbst, CC steht für Chorweiler City. Auch das Programm und die Gestaltung des Festivals haben sie geplant“, erläutert Thorsten Buff, vom Kölner Jugendring.
Bei der Veranstaltung geht es um Spaß, aber auch um Politik. Der Kölner Jugendring ist ein Zusammenschluss von 22 Jugendverbänden und -organisationen aus Köln und vertritt die Interessen von Kindern und Jugendlichen gegenüber der Politik. Ein Ziel der Vereinigung ist, die jungen Menschen für Demokratie und Politik zu interessieren, gerade auch in Veedeln, wo die Wahlbeteiligung gering ist. Zum Festival kommen daher auch um die 25 Politiker, darunter der Bundestagsabgeordnete Sven Lehmen (Bündnis 90/Die Grünen), der Landtagsabgeordnete Jochen Ott (SPD) und der Kölner Bürgermeister Andreas Wolter (Bündnis 90/Die Grünen).
Die Jugendlichen können sich per Speeddating mit den Politikern unterhalten und ihnen ihre Themen nahebringen. „Wir haben dieses Format gewählt, weil die klassische Podiumsdiskussion die Jugendlichen nicht anspricht“, so Buff. Eingeladen sind alle Parteien, bis auf die AfD.
Buffs Einschätzung nach wollen sich junge Menschen durchaus einbringen. „Sie haben oft Ideen für ihre Umgebung und wollen sich dafür einsetzen. Wenn sie aber keinen Ansprechpartner finden und ihre Ideen im Sande verlaufen, sie verlieren die Lust“, sagt er.
Dass viele Jugendliche politisch interessiert seien und sich engagierten, zeige die Bewegung „Fridays for Future“. „Hier haben junge Menschen einen Weg gefunden, eine Stimme zu bekommen. Allerdings finden sich hier vor allem Jugendliche mit einem bestimmten Bildungsstatus. Wir möchten aber auch die Jugendlichen erreichen, denen diese Strukturen nicht zugänglich sind“, so Buff. Es sei wichtig zu hören, was sie wollen und was sie anspricht. „Es muss auch den Politikern klar werden, dass sie hier eine Mit-Verantwortung haben und dass sie ihre Inhalte runterbrechen und die Sprache der Jugend lernen, um die jungen Menschen da abzuholen, wo sie sind“, sagt Buff. Für sie sei am schlimmsten das Gefühl, nicht gehört zu werden, meint er. Und genau dazu, gehört zu werden, sollen die jungen Menschen bei dem Jugend-Demokratie-Festival ausreichend Gelegenheit bekommen.
Das Festival findet statt im Rahmen des Projektes „Dein Köln. Deine Demokratie“, das im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. „Nächstes Jahr soll das Festival in Porz stattfinden und dann hoffen wir auf weitere Finanzierung, dass wir durch alle Bezirke ziehen können“, so Buff. Im vergangenen Jahr fand bereits ein kleineres Festival im Jugendpark in Deutz statt. „Wir haben aber gesehen, dass es besser ist, einen Ort zu wählen, wo ‚Laufpublikum‘ vorbeikommt“, berichtet Buff. Das „Turn up in CC”-Festival beginnt um 12 Uhr und geht bis 22 Uhr, Eintritt und Angebote sind kostenlos.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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