Qualitätsbündnis „Schweigen schützt die Falschen"
Gegen sexualisierte Gewalt im Sport

Daniela Niedringhaus und Thomas Breitenbach sind stolz darauf, Mitglied des Qualitätsbündnisses „Schweigen schützt die Flaschen“ zu sein. | Foto: Stahl
  • Daniela Niedringhaus und Thomas Breitenbach sind stolz darauf, Mitglied des Qualitätsbündnisses „Schweigen schützt die Flaschen“ zu sein.
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Kölner Norden - (as). Vor einigen Jahre rief der Landessportbund NRW die Kampagne
„Qualitätsbündnis Schweigen schützt die Falschen“ als ein
Pilotprojekt gegen sexualisierte Gewalt im Sport ins Leben. Nun wurde
der Judo-Club-Ford-Köln e.V. (JCFK) als offizielles Mitglied dieses
Bündnisses ausgezeichnet. Damit ist der JCFK der erste Kölner
Verein, der diese Auszeichnung trägt.

„Intervention und Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport ist
ein wichtiges Thema, das uns sowohl als Vorstand und auch als Trainer
sehr am Herzen liegt. Aus diesem Grunde freuen wir uns ganz besonders
über diese Auszeichnung nach knapp drei Jahren intensiver Arbeit“,
kommentierte Daniela Niedringhaus, Judo-Trainerin und 1. Vorsitzende
des Vereins.

Angestoßen wurde das Thema „sexualisierte Gewalt im Sport“, als
Niedringhaus und ihre Kollegen Thomas Breitenbach und Sebastian Mennig
die Vorstandsarbeit übernahm und „beim Sichten alter Unterlagen
einen Brief, mit einem Hinweis auf einen Übergriff auf ein Mädchen
auftauchte.“ 

„Gerade im Judosport, der ja ein Kontaktsport ist, ist es für die
Kinder besonders wichtig, ihnen die Möglichkeit offen zu lassen, mit
wem sie trainieren möchten“, erläuterte Niedringhaus. In Dagmar
Ziege vom Stadt Sportbund Köln fand der Vereinsvorstand schnell die
richtige Ansprechpartnerin. Nach Auskunft des Stadtsportbundes sind
aktuell sechs Vereine im Prozess der Umsetzung der Kriterien für den
Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport.

Um in das Bündnis aufgenommen zu werden müssen die Sportvereine ein
zehn Punkte umfassendes Aktionsprogramm absolvieren. Neben der Vorlage
der Führungszeugnisse der Trainer stehen dabei unter anderem
Fortbildungsseminare zur Prävention sexualisierter Gewalt sowie ein
interaktives Theaterprogramm für Kinder von 6 bis 11 Jahren auf der
Liste.

„Wenn uns beim Training verbale Äußerungen, die mobbend oder
sexualisiert klingen, zu Ohren kommen, sprechen wir das sofort an und
weisen die Betreffenden daraufhin, dass solche Sätze auf unserer
Matte tabu sind, weil sie verletzen. Stellen wir eine Veränderung im
Verhalten eines Kindes fest, beobachten wir dies und informieren
unsere beiden geschulten Ansprechpartner. Sie bieten dann dem Kind
Hilfe an oder stimmen sich gegebenenfalls mit den entsprechenden
Beratungsstellen ab, was zu tun ist“, erläutert die Vorsitzende.

Für den Vereinsvorstand ist das Pilotprojekt „Schweigen schützt
die Falschen“ ein zentrales Thema zum Schutz ihrer Mitglieder.
„Die Resonanz bei den Eltern unserer rund 200 Kinder und
Jugendlichen war nur lobend. Es gibt den Eltern Sicherheit, zu wissen,
dass ihre Kinder in geschützter Umgebung Sport machen können.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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