Spendenaktion
Heinrich-Böll-Gesamtschule sammelt für Favela in Rio de Janeiro

 Mit dem Nachbau einer Hütte, wie sie in den Favelas von Rio de Janeiro von großen Familien bewohnt werden, machen sie in ihrer Schule anschaulich auf die ärmlichen Lebensumstände aufmerksam. | Foto:  Heinrich-Böll-Gesamtschule
  •  Mit dem Nachbau einer Hütte, wie sie in den Favelas von Rio de Janeiro von großen Familien bewohnt werden, machen sie in ihrer Schule anschaulich auf die ärmlichen Lebensumstände aufmerksam.
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CHORWEILER - An der Heinrich-Böll-Gesamtschule läuft derzeit eine ganz besondere
Spendensammelaktion von elf Schülerinnen und Schülern. Mit dem
Nachbau einer Hütte, wie sie in den Favelas von Rio de Janeiro von
großen Familien bewohnt werden, machen sie in ihrer Schule
anschaulich auf die ärmlichen Lebensumstände aufmerksam.

In jeder Pause in der Adventszeit wird Geld für Familien in der
Favela Triangolo gesammelt, um den Kauf von Matratzen, Ventilatoren
und Windeln oder anderen Bedarf für den Alltag zu ermöglichen.
 
Das Engagement der Jugendlichen geht auf ihre Erlebnisse im März
dieses Jahres zurück. Mit der Rio AG ihrer Schule reisten sie im
Rahmen eines Olympiaprojekts in Kölns brasilianische Partnerstadt.
Sozialarbeiter der von Fußballstar Jorginho gegründeten
Fußballschule „Bola para Frente“ im armen Norden Rios führten
die Gruppe aus Chorweiler in der Favela durch die Gassen, die sonst
kein Tourist betreten würde. Sie konnten sich ein reales Bild davon
machen, wie Familien dort leben und was es bedeutet, un-
ter ärmsten Bedingungen ohne Zukunftsperspektiven in einer Favela
aufzuwachsen. Um so mehr waren sie von den liebevollen Umarmungen der
Menschen und dem herzlichen Willkommen
berrascht. Deutschlandfähnchen und sogar ein Wimpel des 1. FC Köln
wurden zur Begrüßung geschwenkt. 
 
Tief beeindruckt und mit dem Gefühl „Hier müssen wir helfen“
kehrten die Schülerinnen und Schüler zurück nach Köln und
organisierten ihre vorweihnachtliche Spendensammlung. , die bis
einschließlich 19. Dezember 2016, läuft. Bisher sind rund 400 Euro
zusammen gekommen, von denen im Sommer vor Ort und in Absprache mit
Sozialarbeitern eingekauft wird. Zwei Schüler, die 2014 an der
Rio-Reise teilnahmen, werden im kommenden Sommer für drei Monate als
Praktikanten der Fußballschule zurückkehren
und den Familien die Sachspenden überbringen. Im Gegenzug kommen zwei
Brasilianer für drei Monate nach Köln.
 
Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Rio hat das
Sportamt gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Gesamtschule und einer NGO
ein Bildungs- und Sportprojekt entwickelt, das sich an Jugendliche aus
benachteiligten Stadtteilen beider Städte richtet. Partner in Rio ist
die Fußballschule „Bola para Frente“. Die Favela Triangolo liegt
unter
der Autobahn in unmittelbarer Nachbarschaft der Fabriken von Thyssen
Krupp Brasil. Rund 3.000 Menschen leben dort unter katastrophalen
Umständen, 20 Prozent der Kinder aus der Fußballschule sind dort
zuhause.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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