Als der Tresen Nabel der Welt war
Hotspot Dorf-Kneipe

Ein Kneipen-Foto aus alten Zeiten. | Foto: zVg
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Die Kneipe ums Eck war früher eine Mischung aus Feierabendvergnügen, Vereinsheim, Geschäftsbüro und Seelsorgebereich zugleich. In ihrem neuen Buch „Altes von der Theke“ lassen Agnes Esser und René Jäger eine alte Zeit wieder lebendig werden.

Roggendorf/Thenhoven. Letztendlich war es eine Qual der Wahl, aus der Fotosammlung die schönsten Exemplare für das Buch herauszufinden. Zudem steuern Zeitzeugen ihre Verzällcher von der Vergangenheit bis zur Gegenwart bei und berichten über die Geschichte der Kneipen, Gaststätten und Restaurants des Doppeldorfes.

Wovon das Buch handelt: Kneipen waren in einer Zeit, wo es noch nicht so viel Ausgehmöglichkeiten wie heute gab, der zentrale Ort, wo man sich nach getaner Arbeit zum gemeinsamen Bier traf, private oder geschäftliche Angelegenheiten besprach und sich auch mal Probleme von der Seele redete. Freunde, Kollegen und Vereinsmitglieder trafen sich, auch Fremde wurden schnell mit einbezogen. Herkunft oder Besitzstand waren Nebensache.

Musikbox, Kartenspiele, das Stimmengewirr der Besucher trugen zur Atmosphäre bei. Beim Frühschoppen wurden oft Geschäfte an der Theke bei einem Glas Bier geknüpft und nicht selten per Handschlag besiegelt. Nicht umsonst wird in Kneipen- und Thekenliedern („Die kleine Kneipe“ oder „Der schönste Platz ist immer an der Theke“) die Geselligkeit und der Zusammenhalt der Menschen positiv erwähnt.

Heutzutage, so die Autoren Esser und Jäger, seien immer weniger Einkehrmöglichkeiten vorzufinden. Gab es im Ort Anfang der 1940er- und 1950er-Jahre noch zeitgleich fünf Kneipen, so sind es heute nur noch eine Gaststätte, ein Speiserestaurant und das Golfrestaurant.
Die reich bebilderte Chronik greift natürlich auch das beliebte Dorfpokalkegeln auf. Ab den 1970er-Jahren waren diese Veranstaltungen für viele Kneipen eine zusätzliche Einnahmequelle. „Dieses Hobby war in unserem Ort heiß begehrt, denn 57 Kegelvereine kegelten Ende der 1980er um den Dorfpokal“, so die Autoren.

18 Monate haben Esser und Jäger an dem Nachfolger für ihr Buch über die Bauernhöfe im Ort gearbeitet. Für das aktuelle „Altes von der Theke“ ist die Nachfrage hoch. Und wie beim Vorgänger werden keine Gewinnabsichten verfolgt. Nach Abzug aller Kosten fließt der Erlös in die Jugendarbeit aller Ortsvereine.
Das Buch „Altes von der Theke“ kann bei René Jäger, 2. Vorsitzender Bürgerverein Roggendorf/Thenhoven, unter 0178/7268760 bestellt werden.

Ein Kneipen-Foto aus alten Zeiten. | Foto: zVg
René Jäger, Agnes Esser und Manfred Pokriefke (v.l.).  | Foto: zVg
Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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