„Pesch hält zusammen“
IG Pescher Freunde verteilt Spenden an obdachlose Menschen
PESCH - (nk). Immer den ersten Donnerstag im Monat verteilt die
Interessengemeinschaft Pescher Freunde Lebensmitte, Kleidung und
Hygieneartikel an Menschen die obdachlos sind. Zur Weihnachtszeit
behalten die Ehrenamtler kleine Geschenkpakete, nach dem Motto
„Weihnachten im Schuhkarton“ bereit.
Die Tage und vor allem Nächte sind frostig geworden, vor dem
Hauptbahnhof, doch dieser Tag ist ein Glückstag für die steigende
Zahl an Menschen, die in Köln ihre Wohnung verlieren, keine neue
Wohnung finden, und denen auch soziale Kontakte ausgehen, um irgendwo
einen Platz auf der Schlafcouch zu erhalten. Die
Interessengemeinschaft Pescher Freunde kommt mit Bollerwagen
angerollt. Die Frauen und Männer tragen gelbe Warnwesten und
Weihnachtsmann-Mützen. Einige Menschen, die sich rund um den Bahnhof
aufhalten, erkennen die Gruppe bereits und freuen sich nicht über
eine warme Suppe, Brötchen, Kaffee, Kleidung, Isomatten und
Schlafsäcke, sondern vor allem darüber, dass jemand an sie denkt.
„Der Staat und die Stadt haben diese Menschen vergessen“,
bemängelt die Gründerin der IG Pescher Freunde, Susanne Schauff.
„Meine achtjährige Tochter musste einmal vor einer Türe mit ihrem
Eis in der Hand warten, als ich mit meinem Mann kurz im Geschäft war.
Als ich aus dem Laden kam, sah ich einen obdachlosen Menschen, der
weinte und zu mir sagte: Bitte nehmen Sie das Geld wieder. Meine
Tochter hatte ihm ihr Taschengeld gegeben. Ich war bestürzt, diesen
Mann weinen zu sehen, aber auch unsagbar stolz auf meine Tochter.
Daraus entstand der Wunsch, mehr für solche armen Menschen zu tun.“
Mittlerweile ist die Gruppe von Susanne Schauff auf um die 650
Mitglieder gewachsen. „Wir erhalten sehr viele Spenden über die
Gruppe IG Pescher Freunde, auch einige Geschäfte unterstützen uns.
Pesch hält zusammen, und das ist so klasse.“ Nach zwanzig Minuten
müssen die Pescher Freunde ihren Standort wechseln, sonst sind sie
angehalten, eine Lizenz bei der Stadt zu kaufen. „Dieses Geld geben
wir lieber für die sozial benachteiligen Menschen direkt aus“, so
Susanne Schauff „Im Bahnhof dürfen wir uns gar nicht aufhalten.“
Die IG Pescher Freunde freut sich über Spenden, warme Isomatten,
Schlafsäcke und Decken. Interessenten finden Kontakt über die
gleichnamige Facebookgruppe.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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