Naturwald fängt später an
Im Wäldchen „Fuhlig“ fanden Rodungsarbeiten statt

Im Wald am Fuhligsweg wurden Bäume gefällt. | Foto: Hoeck
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Merkenich - (hh). Der Schreck muss groß gewesen sein, als eine Anwohnerin
durch den Wald am Fuhligsweg, unmittelbar am Heizkraftwerk des
Energiekonzerns RheinEnergie gelegen, spazierte und Baumfällarbeiten
registrierte. Umgehend rief sie die Polizei und veranlasste eine
Einstellung der Arbeiten im vermeintlichen Naturwald, die jedoch nach
Klärung des Sachverhalts ausgesetzt wurde.

„Inzwischen sind auf Veranlassung der Stadt jede Menge Bäume
gefällt und für den Abtransport in Stücke geschnitten worden,
obwohl das eigentlich verboten ist“, ärgert sich Bruno Klais,
Geschäftsführer des Bürgervereins Merkenich e.V. Am Eingang des
Waldes befand sich ein Schild, das die Fläche als „Naturwald“
deklarierte. Demnach wird dieser Wald seiner natürlichen Entwicklung
überlassen und eingreifende Maßnahmen lediglich zum Arten- und
Biotopschutz sowie zur Verkehrssicherung vorgenommen. „Dieses Schild
wurde inzwischen entfernt und rund 200 Meter in den Wald hinein, also
hinter die vorgenommenen Arbeiten, versetzt, aufgestellt“, wundert
sich Klais. Auf Nachfrage erklärt das zuständige Amt für
Landschaftspflege und Grünflächen, dass der sich im Besitz des
Konzerns befindende Wald als Naturentwicklungsfläche ausgewiesen und
es hierbei zu einer falsch angebrachten Beschilderung gekommen sei,
die nach Klärung vor Ort korrigiert wurde. Zudem seien die
Fällarbeiten im nun nicht mehr zum Naturwald gehörenden Waldstück
als Durchforstung einer Waldfläche zu bewerten, die nicht mit einer
Rodung vergleichbar sei, sondern vielmehr eine Maßnahme zur
Waldpflege darstelle. „Durch die Fällung von Bäumen wird der
Wuchsraum und der Wurzelraum der verbleibenden Bäume erweitert und
der Waldbestand so stabilisiert. Es wird im Vorfeld genau geschaut und
markiert, welche Bäume stehen bleiben sollen und welche Bäume
weichen müssen“, so die Mitteilung. Trotz der städtischen
Erklärungen bleibt Bruno Klais kritisch. „Auf den ersten Blick
wurden viele vitale Bäume zur Nutzung des Holzes gefällt, während
offensichtlich kranke Bäume noch stehen. Gerade in Zeiten des
Klimawandels ist dies nicht nachvollziehbar.“ Der Bürgerverein hat
Oberbürgermeisterin Henriette Reker und das Amt um eine Stellungnahme
gebeten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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