Ausstellung erinnert an Renate Schoenenkorb
Inspiration durch „Madame Butterfly"
Chorweiler - (hh). Die Malerei beschäftigte Renate Schoenenkorb ihr gesamtes
Leben. „Anfangs war das Malen wie eine Flucht aus der familiären
Situation, denn meine Tante hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihrer
Mutter. Auch die Großmutter stand ihrem Faible für die Kunst sehr
skeptisch gegenüber und versuchte, ihr Streben zu unterdrücken“,
berichtete Neffe Jürgen Schoenenkorb anlässlich der Eröffnung der
Ausstellung „Sonnenaufgang – eine Bildreise“, die im Roten Salon
des Marie-Juchacz-Zentrums bis Ende Oktober erfreuen wird.
„Als großer Opern-Fan wurde sie dabei insbesondere durch die Oper
„Madame Butterfly“ in ihrem Wirken inspiriert, die letztlich ihr
immenses Interesse an Asien mit der dortigen Kunst entscheidend
beeinflusste.“
30 Werke umfasst die Ausstellung, die unter anderem Portraits, einen
„reisenden Dichter im Schnee“ oder auch Impressionen aus der
Wüste auf vielfältige Weise wiedergibt. „Als Frau Schoenenkorb,
die im sechsten Stock unserer Einrichtung knapp acht Jahre lebte, im
April des vergangenen Jahres im Alter von 73 Jahren verstarb, hatte
unsere Mitarbeiterin Sabrina Kierspe mit Unterstützung von Iris
Asholt aus der sozialen Betreuung schon bald die Idee, die beliebte
Bewohnerin posthum mit einer Ausstellung zu ehren“, erläuterte
Einrichtungsleiter Philip Esser.
Unterstützung erhielten die beiden Initiatorinnen von Studentinnen
der Japanologie sowie der europäischen, asiatischen und islamischen
Kunstgeschichte an der Universität Bonn unter Leitung der
wissenschaftlichen Mitarbeiterin Karina Linke, die die Bilder
Schoenenkorbs interpretierten und mit Schriften versahen. „Das ist
das erste Mal, das es im ´Marie´ eine Ausstellung von Bildern einer
Bewohnerin gibt, für die wir uns auch bei ihrer Familie bedanken
möchten“, sagte die angehende Kunsttherapeutin Kierspe.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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