Heimersdorfer Karnevalsverein wirbt um Mitglieder
„Karneval muss vum Hätze jonn!"

Andreas Eßer (l.) und Werner Hartwich (r.) werben Mitglieder für ihren Karnevalsverein „Stief Fött“. Auch die jüngere Generation ist willkommen im Verein. | Foto: Herrlich
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Heimersdorf - (her). „Nach dem Zug ist vor dem Zug“, für Andreas Eßer,
Gruppenwart des Heimersdorfer Karnevalsvereins „Stief Fött“ ein
jährlich wiederkehrender Leitspruch. „Wenn unsere Mitglieder dann
all die anderen Gruppen gesehen haben, die Karnevalssonntag im Schull-
und Veedelszoch mitlaufen, dann sind die total angefixt, dann sprudeln
die Ideen nur so!“ „Dass man jahrelang mit dem selben Kostüm
mitläuft, wird vom Brauchtumsverein nicht gerne gesehen; dann wird
man nicht mehr eingeladen“, weiß Werner Hartwich, Vorsitzender des
Vereins.

Seit 1987 geht die 1983 gegründete und mit zweiundzwanzig Mitgliedern
relativ überschaubare Gruppe mit im Zug, der für Viele den
eigentlichen Höhepunkt der „fünften Jahreszeit“ darstellt.
Werner Hartwich und Andreas Eßer, Fachleute für die Geschichte des
Kölner Karnevals, wissen:  „Der Rosemontagszug war doch historisch
viel später, als diese Veedelsumzüge, die es hier in Köln schon
seit dem Mittelalter gab. Und manche Kölner finden den
Rosenmontagszug auch nicht mehr so attraktiv, der ist denen zu
kommerziell geworden, und kommen lieber zu uns!“

„Uns“ – das sind zum Beispiel die ´Stief Fött´, und die sind
momentan im Endspurt für den Zug am Karnevalssonntag, wenn bis zu
einhundert Gruppen die etwa sechs Kilometer lange Strecke gehen. Die
Schulen vorweg; „die haben derartig tolle Ideen, dass man da als
Verein auf keinen Fall blass aussehen will“, erklärt Gruppenwart
Eßer. Bei der Bewertung durch die Jury nach dem Zug haben die
Heimersdorfer 1987 gleich beim ersten Mal einen achten Platz erreicht.
Denn: „Wer nicht gut genug ist, muss ein Jahr aussetzen“, weiß
Werner Hartwich.

Bei aller Vorfreude auf den Straßenkarneval, den Sternmarsch am
Karnevalsfreitag, an dem die „Stief Fött“  ebenfalls teilnehmen,
und den Schull- und Veedelszoch, gibt es doch ein Thema, das beide
Vereinsoberen umtreibt. „Unsere Mitglieder sind, das muss man ganz
klar sagen, nicht die allerjüngsten. Und wir fänden es schön, wenn
wir als neue Mitglieder auch Vertreter der jüngeren Generation
gewinnen könnten“, umschreibt Werner Hartwich die Herausforderungen
der Zukunft.

„Es ist ja schon schwer, Wagenengel für den Zug zu gewinnen“,
ergänzt Andreas Eßer, der sich wünschen würde, dass sich die
Generation seiner sechszehnjährigen Tochter, die auch im Verein ist,
für das kölsche Brauchtum interessiert. Immerhin bekommt man im
Verein für vierzehn Euro Monatsbeitrag ein Basispaket Wurfmaterial
für den Zug, das Kostüm, man ist versichert und: „das wichtigste:
Man erlebt Gemeinschaft!“

Und das ist es, worum es Leuten wie Werner Hartwich, Andreas Eßser
und den Mitgliedern der „Stief Fött“ im Karneval geht. „Wenn du
da im Zoch mitgehst, die Menschen, die jubeln dir zu und alle sind
für ein paar Stunden eine große Familie, dann merkst du, Karneval
dat muss vum Hätze jonn!“

Andreas Eßer (l.) und Werner Hartwich (r.) werben Mitglieder für ihren Karnevalsverein „Stief Fött“. Auch die jüngere Generation ist willkommen im Verein. | Foto: Herrlich
Highlights der vergangenen Jahre; die Kostüme der Stief Fött fallen den Juroren auf. Ein achter Platz war die bislang höchste Wertung. | Foto: Herrlich
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