Verbotenes Baden und Grillen am Pescher See
Kein Ballermann im Naturschutzgebiet
Pesch - (hh). Der Pescher See ist ein Landschaftsschutzgebiet, in dem die
Natur Vorrang hat und der Mensch hierauf Rücksicht zu nehmen hat. Aus
diesem Grund ist das Betreten auch vornehmlich Spaziergängern und
Naturfreunden vorbehalten. Doch seit Jahren wird der Pescher See,
nicht zuletzt aufgrund seines attraktiven Sandstrandes, an warmen
Tagen zur begehrten Anlaufstelle von Bade- und Grillfans.
Bepackt mit kühlen Getränken, Ein- oder Mehrweggrills und
natürlich Badeutensilien wird das Naturschutzgebiet zum verbotenen
Treffpunkt von Erholungssuchenden.
Schon lange sind Anwohner und Naturfreunde jedoch nicht nur vom
unerwünschten Treiben genervt. Noch schlimmer sind die Zustände nach
den abendlichen Gelagen. Überfüllte Mülleimer, herumliegende
Essensreste, zerschlagene Glasflaschen und zurückgelassene Bratroste
sind bedauerlicherweise viel zu oft die regelmäßigen Relikte, die am
Morgen danach auf einen feucht-fröhlichen Abend schließen lassen.
Gerne werden Gebüsche auch als Toilette missbraucht, und nicht selten
verletzen sich Wasservögel an den Scherben zerborstener Flaschen.
Zwar hat das Ordnungsamt vor einiger Zeit Warnschilder aufstellen
lassen, dass das Baden und Grillen im Naturschutzgebiet ausdrücklich
verboten ist, doch werden diese ignoriert oder sogar beschmiert. Auch
andere Maßnahmen, etwa sporadische Überwachungspatrouillen durch
Mitarbeiter des Ordnungsamts oder der Einsatz des bezirklichen
Ordnungsdienstes, brachten nicht den gewünschten Erfolg.
Viele Bürger sind wütend über diese nicht mehr hinnehmbaren
Zustände und fordern von der Stadt endlich effektive Konsequenzen. Im
Rahmen einer Ortsbegehung berieten unlängst Manfred Kaune (Leiter des
Amts für Landschaftspflege und Grünflächen) mit Stellvertreter Dr.
Joachim Bauer, Bezirksamtsleiter Wolfgang Büscher,
Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner und Umweltamtsleiter Konrad
Peschen über mögliche Schritte. „Eine Idee ist es, in nächster
Zeit einen Zaun am Gelände aufzurichten. Auch das Ordnungsamt soll
häufiger kontrollieren“, erklärt Zöllner.
Als weitere Maßnahmen, voraussichtlich im kommenden Jahr, sind die
Verteilung spitzer Findlinge sowie die Abtragung eines Stücks Strand
im Gespräch. „Der Strand würde damit deutlich an Attraktivität
verlieren, wodurch wir hoffen, dass einige unerwünschten Gäste von
einem Besuch abgehalten werden.“ Viele Anwohner appellieren jedoch
zudem an die Einsicht und Vernunft der überwiegend jüngeren Leute
und hoffen, dass diese endlich begreifen, dass das Naherholungsgebiet
„Pescher See“ weder eine Erlebnislandschaft noch ein Müllplatz
ist.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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