Rosemarie Peter schuf die Kölner Stadtkrippe
Lebensecht und wirklichkeitsnah
Heimersdorf - (her). Rosemarie Peter steht nicht gerne im Mittelpunkt. „Es hat
mich nie ins Rampenlicht gedrängt“, sagt die 1942 in Aachen
geborene Bildhauerin und: „Bildhauer bleiben meist für sich“.
Allerdings steht Rosemarie Peter sehr wohl im Mittelpunkt; zumindest
ihre Kunst.
Ihre Plastiken stehen in der Kirche Christi Verklärung in Heimersdorf
und in Groß Sankt Martin in der Kölner Altstadt. Im Foyer der
DEVK-Versicherung an der Riehler Straße ist ebenfalls ein
Krippenensemble aus dem Atelier der Künstlerin zu sehen. Und auf dem
Roncalli-Platz, am Eingang des Weihnachtsmarktes. Denn Rosemarie
Peter ist die Künstlerin, die die einen Teil der Kölner Stadtkrippe
geschaffen hat, die seit 1997 an dieser Stelle zu sehen ist.
Angefangen hatte es eher zufällig. Die erste Krippe, die Rosemarie
Peter angefertigt hatte, war nur für den engsten familiären Kreis
gedacht. „Die war ja für die Kinder, die damals noch klein waren.
Aber dann hat das der damalige Vorsitzende des Vereins
„Krippenfreunde Region Köln“ gesehen, Dr. Knapstein. Er sagte:
„Das ist doch zu schade, die nehme ich mit und stelle die mal
aus!“ Und fuhr damit nach Telgte. „Und prompt gewann genau dieses
Krippenensemble den ersten Preis des Bischofs von Münster für eine
Kirchenkrippe“.
Das war 1979. Dr. Knapstein kaufte diese Krippe und übergab sie der
Kirchengemeinde Christi Verklärung. Und aus anfänglich wenigen
Figuren – Maria, Josef, Kind, ein Schäfer, sind mittlerweile
fünfzehn Figuren geworden. „Da kommen jährlich welche dazu“.
Dieses Jahr eine beinahe einen Meter große Keramik-Figur der Königin
von Saba. Eine aufwändig bis ins Detail gestaltete
Karamik-Figur einer Frau mit reich verziertem Mantel, die eine
Schatulle in ihren Händen hält.
Wie lange sie denn an einer Figur arbeitet, beatwortet die sonst eher
zurückhaltende Künstlerin ohne großes Zögern: „Ich arbeite
sehr schnell; ich habe eine ganz genaue Vorstellung von dem, was da
geschaffen werden soll“.
Von ihrer klaren Vorstellung zeugen die vielen und stilistisch
vielgestaltigen Figuren, die ihr Atelier und ihr Haus bevölkern, wie
eine buntgewürfelte Kinderschar. Ob Keramik oder Bronze, ein- oder
mehrfarbig: Die Figuren sind lebensecht und wirklichkeitsnah.
Dennoch: Übermäßig realistisch möchte Rosemarie Peter ihre
Figuren nicht gestalten. „Ich vereinfache die Figuren, lasse manches
weg, Falten zum Beispiel. Dadurch wirken die Figuren
konzentrierter“. Denn: „Ich möchte den Menschen zeigen, was in
der Seele jedes Einzelnen vorgeht und was ihn bewegt“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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