Käthe Sieberg hat der Gesellschaft viel gegeben

Mit 100 Jahren ein erfülltes Leben

Heimersdorf - (hub). „Ich hatte ein erfülltes Leben“, sagt Käthe Sieberg
und Tochter Beate korrigiert sie: „Du hast und wirst uns hoffentlich
lange erhalten bleiben.“ Am 6. September feiert Sieberg den 100.
Jahrestag ihrer Geburt. Für die Siedlergemeinschaft Köln-Volkhoven
hat sie viel ehrenamtlich getan; unter anderem gehörte es früher zu
ihren Aufgaben, die Kartoffeln für die Reibekuchen vorzubereiten.
„Das macht heute keiner mehr“, bedauert die Seniorin, stattdessen
komme der Teig aus dem Eimer.

Fritz Pilgram ist voll des Lobes: „Käthe Sieberg hat sich über
mehrere Jahrzehnte mit ihrem Engagement aktiv in unsere
Siedlergemeinschaft eingebracht, sie hat dazu beigetragen, dass die
Gemeinschaft so lange besteht und sich eine große soziale Akzeptanz
in unserem Wohnbezirk und darüber hinaus hat entwickeln können.“
Sie war zweimal Siedlerkönigin (1978 und 1990).

In Ostpreußen geboren, ging es für sie mit ihren Eltern jedoch schon
früh in die Kölner Südstadt, wo das „Käthchen“ aufwuchs und
die Schule besuchte. Seit 1952 lebt die Mutter von zwei Töchtern und
einem Sohn in Heimersdorf. Nicht nur bei den Siedlern war sie
ehrenamtlich tätig, sondern auch bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Sie
gründete zwei Altenclubs, bevor es Seniorenzentren gab. Sie
organisierte Ferienfreizeiten für Kinder, deren Eltern nicht
verreisten. 1989 wurde sie für ihr gesellschaftliches Engagement vom
damaligen Arbeitsminister Norbert Blüm mit dem Bundesverdienstkreuz
geehrt.

Auch vierzig Jahren nach dem Tod ihres Mannes lebt sie allein in ihrer
Wohnung. Jeden Mittwoch besucht sie mit einem Familienmitglied den
Wochenmarkt. „Meine Kinder sind immer für mich da – das ist
wichtig“, bekräftigt die Jubilarin.