Nachwuchsschützen bemalen die Gipsvögel
Neue Würdenträger
HEIMERSDORF - (hh) Giuseppina Brück genoss die zahlreichen Glückwünsche und
ihren Platz auf dem Siegerpodest. „Ich wollte unbedingt
Schützenkönig werden und habe mich wirklich riesig gefreut, als mein
Sieg feststand“, berichtet die 36-jährige kaufmännische
Angestellte von ihren Glücksgefühlen, als mit ihrem letzten Schuss,
dem 167. insgesamt, die letzten Reste des bereits arg zerrupften
Gipsvogels fielen und sie sich gegen sechs weitere Königsanwärter
durchgesetzt hatte.
Seit dem März 2014 gehört sie wieder der „Schützenbruderschaft
St. Cosmas und Damian Köln-Weiler/Volkhoven 1954 e.V.“ an, nachdem
sie bereits vor einigen Jahren als Jungschütze dabei war. Zudem ist
die gebürtige Italienerin als zweite Jugendleiterin und Zeugwartin im
Verein aktiv. „Dieses Jahr stehen die Frauen bei uns im Fokus“,
sagt die erste Schriftführerin Isabell Lehnhof. So sicherte sich die
17-jährige Schülerin Pia Sopora-Völker den Titel der Prinzessin,
während Aline Köhnlein den Sieg beim Schülerprinzen-Wettbewerb
errang.
Mit dem 34-jährigen Alexander Hahn konnte immerhin ein Mann die
Krönungsehren genießen, der sich mit dem 102. Schuss gegenüber 26
Anwärtern den Bürgerkönigs-Titel holte. „Und dann haben wir noch
unseren vierjährigen Pimpfenkönig Lucas Hochschon, der bereits vor
zwei Jahren König war. Dieser Titel wird jedoch auf spielerische
Weise mit Würfeln und Karten ausgespielt“, erklärt Lehnhof.
Die Gipsvögel für die vier Schießwettbewerbe wurden traditionell an
Christi Himmelfahrt von den eigenen Tell- und Jungschützen kreativ
bemalt. „Wir hatten hier schon die fantastischsten Vögel, die etwa
zahlreiche Nationalflaggen trugen oder herrlich bunt angestrichen
waren. Jeder Vogel ist somit ein Unikat.“ Das viertägige
Schützenfest, das von 15 befreundeten Bruderschaften (überwiegend
aus dem Kölner Norden) im Festzelt an der Nettesheimer Straße
begleitet wurde, stand jedoch auch im Zeichen des unerwarteten
Ablebens des amtierenden Schützenkaisers Michael Moll, der im Januar
nach kurzer schwerer Krankheit verstarb. „Zu seinem Gedenken haben
wir einen Stuhl auf dem Podest freigelassen und seinen Hut mit einer
schwarzen Feder geschmückt. Diesen haben wir auf den Tisch gestellt,
um zu symbolisieren, dass er heute bei uns ist und wir an ihn
denken“, erläutert Isabell Lehnhof mit trauriger Stimme.
Während des Festes gingen viele der 65 Aktiven zudem mit einer
Sammelbüchse über das Festgelände und erbaten Spenden für einen
guten Zweck. „In der SKM-Jugendeinrichtung „Die Villa“ gibt es
ein Fußballprojekt, das von Trainer Gregor Mink ehrenamtlich geleitet
wird. Da seine geringen Aufwandsentschädigungen nicht mehr beglichen
werden können, sind wir eingesprungen und können nun die Summe von
611,68 Euro übergeben“, so Lehnhof. Auch die Anmeldegebühren des
sonntäglichen „Bingo-Schießens“ flossen in den Spendentopf mit
ein.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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